Philipp Herzig (Bild: SAP/Teched)

In Deutschland plant die Ampel-Koalition für Künstliche Intelligenz (KI) die Einführung eines Gütesiegels, dass auf deutschen und europäischen Werten basiere. Zustimmung signalisiert dazu der KI-Chef des Walldorfer ERP- und Cloudriesen SAP, Philipp Herzig.

Herzig gegenüber dem deutschen Wirtschaftsmagazin Capital: "Ich halte das für grundsätzlich sinnvoll." Europas grösstes Softwqrehaus hatte erst zu Beginn dieses Jahres einen grossangelegten Umbau des Unternehmens und eine Investition in Milliardenhöhe angekündigt, um die Geschäfte mit KI zu forcieren.

Die Grundidee eines KI-Gütesiegel geht auf die Digitalstrategie der aus SPD, Grünen und FDP gebildeten deutschen Bundesregierung zurück. Das Prädikat "AI Made in Germany" soll dem Papier zufolge zu einem weltweit anerkannten Gütesiegel aufgebaut werden, das deutschen Unternehmen im internationalen Wettbewerb Vorteile verschaffe. Im November hatte Bundesdigitalminister Volker Wissing (FDP) erste Details publik gemacht: Ein Konsortium soll demnach einheitliche KI-Qualitätsstandards entwickeln, auf denen das freiwillige Gütesiegel nach deutschen und europäischen Werten basieren soll.

Der Hype um KI oder englisch Artificial Intelligence (AI) hatte sich im vorvergangenen Jahr an der Veröffentlichung des Chatbots ChatGPT entzündet. Seither möchten sich alle Softwarekonzerne ein Stück vom erhofft grossen Kuchen abschneiden. "Wir gehen von einem massiven Wachstum in diesem Bereich aus", betonte Herzig gegenüber Capital. Ihm zufolge nutzen bislang etwa 24.000 der mehr als 400.000 SAP-Anwenderfirmen regelmässig KI über alle SAP-Anwendungen hinweg.