Logobild: SAP

Der Walldorfer ERP- und Cloudriese SAP rüstet sein Cloud-Data-Warehouse „Datasphere“ mit neuen Funktionen auf, etwa mit generativer Künstlicher Intelligenz (genKI), die es Unternehmen unter anderem ermöglichen sollen, über die Cloud sicher auf Daten und Metadaten zuzugreifen, verborgene Muster aufzuspüren und ihre Planungs- und Planungsaktivitäten auszuweiten und zu verbessern.

Im Kern dieser Ankündigungen steht die Data Fabric für das Management von Geschäftsdaten. Dabei handelt es sich um eine Architektur, die sicherstellen soll, dass Daten nicht nur als Ressource genutzt werden, sondern auch die entscheidende Grundlage strategischer Initiativen bilden, wie SAP in einem Communiqué dazu betont.

Knowledge Graph

Konkret erweitert das grösste Softwarehaus Europas den Betrieb von Datasphere durch die Einführung des neuen „Knowledghe Graph“. Dieser „Wisensgraph“ soll durch die Verknüpfung mit anderen Diagrammdatenbanken die Nutzung und Anwendung von Daten innerhalb einer Organisation drastisch vereinfachen. So lässt sich etwa der Unterschied zwischen den Daten von Datasphere, den SAP-Hana-Datenbanken und anderen erkennen. Durch die stärkere Zusammenführung können Unternehmen ihre Modelle besser mit Kontext und Wissen versorgen und so die Ergebnisse der Modelle verbessern.

Datasphere erstellt automatisch einen Wissensgraphen, der die Beziehungen zwischen Daten, Metadaten und Geschäftsprozessen enthält. Dies ermöglicht es Unternehmen, verborgene Erkenntnisse und Muster zwischen Anwendungen und Systemen aufzudecken und die Wirksamkeit von Modellen zu verbessern. Yu gibt ein Beispiel aus der Praxis, wie diese Funktion funktionieren kann. Angenommen, ein Unternehmen nutzt SAP-Systeme, um Supply-Chain-Prozesse auszuführen. Ein solches Unternehmen möchte möglicherweise eine Verknüpfung mit Marketingdaten aus einem anderen System herstellen. Dieser Link kann dabei helfen, festzustellen, ob die Marketingkampagne angepasst werden muss, um die Lieferkette weiter zu optimieren. Dadurch werden Zusammenhänge sichtbar, die vorher schwer zu erkennen waren.

SAP veranschaulicht dies anhand des Beispiels Lieferkette. Ein Unternehmen, dass SAP-Systeme nutzt, um Supply-Chain-Prozesse auszuführen, möchte möglicherweise eine Verknüpfung mit Marketingdaten aus einem anderen System herstellen. Dieser Link kann dabei helfen, festzustellen, ob die Marketingkampagne angepasst werden muss, um die Lieferkette weiter zu optimieren. Dadurch werden Zusammenhänge sichtbar, die vorher schwer zu erkennen waren, so die Walldorfer.

Einheitliche Planung und Analysen mit „Kompass“

Eine weitere zentrale Funktion zur Verbesserung der Datenstruktur nennt sich „Compass“. Diese Neuheit, die mit der verknüpften SAP Analytics Cloud zusammenarbeitet, baut auf den Monte-Carlo-Simulationen auf, die Anwenderunternehmen von früheren SAP-Tools her kennen. Eine solche Simulation nutzt Daten, um Geschäftsszenarien vorherzusagen. Dies kann beispielsweise für die Prognose des Lagerbestands eines Einzelhändlers nützlich sein. Dabei werden verschiedene Szenarien simuliert, um die Auswirkungen eines Ereignisses zu ermitteln. Allerdings waren Simulationen mit Monte Carlo sehr zeitintensiv, da mitunter Tausende von Variablen eine Simulation beeinflussen können. Mit der Weiterentwicklung von KI-Modellen hat SAP diese Arbeit weiter automatisiert. Die KI nutzt die Daten in Datasphere, um genaue Simulationen zu erstellen. Über eine Chat-Schnittstelle ist es möglich, die Ergebnisse bestimmter Entscheidungen auszuwerten. Auf diese Weise können verschiedene Variablen schnell angepasst werden, um einen Plan zu erstellen, der für das Unternehmen funktioniert. SAP geht davon aus, dass dadurch Finanz-, Betriebs-, Lieferketten- und Personalplanung effektiver zusammengeführt werden. Dazu stellt die Kompassfunktion eine direkte Verbindung zu SAP-Anwendungen und Drittanbietern her.

Joule und KI-Governance

Ein weiteres Update betrifft Joule, den SAP-Assistenten, der auf generativer künstlicher Intelligenz basiert und nun in der Lösung SAP Analytics Cloud verfügbar wird, um Berichte, Dashboards, Pläne etc. automatisiert zu erstellen und zu entwickeln. Die Funktionen der SAP Hana Cloud Vector Engine kombinieren hierzu die Leistungsfähigkeit grosser Sprachmodelle mit den relevanten Daten von Unternehmen und gewährleisten, dass in den Ergebnissen generativer KI der Geschäftskontext erhalten bleibt. Bisher sah Joule beispielsweise darin einen Nutzen, beim Schreiben von Code zu helfen und die HR-Arbeit zu unterstützen, doch heute kommen neue Anwendungsfälle hinzu. Beispielsweise kann Joule in der Analytics Cloud Einkaufsmitarbeiter oder Vertriebsmitarbeiter mit Analysen unterstützen.

Letztlich hat SAP auch den Ausbau der Partnerschaft mit Collibra bekannt gegeben. Hintergrund dazu ist es, Unternehmen eine Lösung zur Hand zu geben, mit der die Richtlinien, Prozesse und Verfahren der KI gesteuert werden können. Ziel sei es, die Collibra-Plattform für KI-Governance und SAP-Daten zu integrieren, lässt der Walldorfer Konzern wissen. Dies könne die Transparenz und Verantwortung von Unternehmen stärken und sicherstellen, dass gesetzliche Auflagen sowie Compliance- und Datenschutzrichtlinien eingehalten werden.

SAP Datasphere (Bild Screenshot)
SAP Datasphere (Bild Screenshot)