Pekka Ala-Pietilä (© SAP/ Heidi Piiroinen)

In der Nachfolge von Hasso Plattner als Aufsichtsratschef des ERP- und Cloud-Riesen SAP kommt es zu einer überraschenden Wende. Der ursprünglich für dieses Amt designierte Punit Renjen kehrt dem Walldorfer Grosskonzern nämlich den Rücken. Der US-Amerikaner werde zur Hauptversammlung im Mai sein Mandat in dem Kontrollgremium niederlegen, lässt das Dax-Schwergewicht verlauten. Grund seien die unterschiedlichen Vorstellungen über die Rolle als künftiger Aufsichtsratsvorsitzender, heisst es.

Renjen sollte als ehemaliger Chef der Unternehmensberatung Deloitte vor allem die Kundensicht auf SAP mitbringen, um Impulse zu setzen. Wie es nun aber aus Walldorf heisst, habe sich der Amerikaner nicht mit der in Deutschland gesetzlich vorgesehenen Funktion als Aufseher des Konzernvorstands anfreunden können.

Anstatt Renjen soll nun der ehemaligen Nokia-Manager Pekka Ala-Pietilä künftig dieses Amt bekleiden. Der Finne soll für zwei Jahre zur Wahl in den Aufsichtsrat vorgeschlagen werden und ist auch als Vorsitzender des Gremiums vorgesehen.

Mit dem 67-jährigen Finnen, Jahrgang 1957, kehrt ein alter Bekannter ins Gremium zurück, sass Ala-Pietilä doch bereits von 2002 bis 2021 im Aufsichtsrat der Walldorfer. Ala-Pietilä war 1999 bis 2005 Präsident von Nokia und hat in verschiedenen Expertengremien für Künstliche Intelligenz mitgearbeitet.

Hasso Plattner ist der einzige Mitgründer des grössten europäischen Software-Hauses, der noch aktiv im Unternehmen aktiv tätig ist. Er steht dem Aufsichtsrat seit 2003 vor, davor war er sechs Jahre Vorstandssprecher. Schon 2017 hatte Plattner angekündigt, weiterzumachen - "aber nicht volle fünf Jahre". Die wurden es dann doch, und 2022 liess er sich noch einmal wiederwählen, nachdem sich andere Vorhaben für seinen Posten zerschlagen hatten. Das Mandat von Hasso Plattner dauert noch bis zur kommenden Hauptversammlung, die im Mai über die Bühne gehen wird.