Sam Bankman-Fried (© US-Senat/gemeinfrei)

Das US-amerikanische Enfant Terrible des Krypto-Marktes, Sam Bankman-Fried, ist von einem Gericht in New York zu 25 Jahren Knast verurteilt worden. Der Gründer der pleitegegangenen Kryptowährungsplattform FTX war bereits im November des vergangenen Jahres unter anderem des Betrugs und der Geldwäsche für schuldig gesprochen worden. Nun wurde das Ausmass der Strafe bekannt gegeben. Bankman-Fried wurde zur Last gelegt, Kundengelder in Milliardenhöhe veruntreut zu haben.

Das Strafausmass liegt damit unter den von der Staatsanwaltschaft beantragten 40 bis 50 Jahre Haft. Bankman-Frieds Anwälte hingegen hatten rund sechs Jahre Haft vorgeschlagen. Ihr Mandant sei keineswegs der von der Anklage skizzierte "Superschurke“. Die geforderte Haftstrafe sei "mittelalterlich“. Sie verwiesen ausserdem darauf, dass die FTX-Kunden einen Groddteil ihres Geldes zurückerhielten. Ein Argument, das wiederum Richter Lewis Kaplan nicht gelten liess: 2Ein Dieb, der seine Beute nach Las Vegas bringt und erfolgreich mit dem gestohlenen Geld wettet, hat keinen Anspruch auf Strafmilderung, indem er seine Gewinne aus Las Vegas zur Rückzahlung des gestohlenen Geldes verwendet," so der Richter.

Bankman-Fried entschuldigte sich in einer Erklärung bei seinen ehemaligen Mitarbeitern: "Es tut mir leid, was passiert ist. Es gab Dinge, die ich hätte tun und sagen sollen, und Dinge, die ich hätte lassen sollen." Die Geschworenen hatten es als erwiesen angesehen, dass Bankman-Fried acht Milliarden Dollar (rund 7,4 Mrd. Euro) an Kundengeldern aus reiner Gier veruntreut habe, um zu spekulieren und seinen aufwendigen Lebensstil zu finanzieren. Dieser hatte im Prozess zwar Fehler eingeräumt, den Vorwurf des Betrugs jedoch mehrfach zurückgewiesen. Desweiteren hatte der Krypto-Guru angekündigt, gegen das Urteil und die Höhe der Strafe Berufung einlegen zu wollen. Bei der Anhörung am Donnerstag waren neben Bankman-Fried auch seine Eltern anwesend, die Universitätsprofessoren Joseph Bankman und Barbara Fried.

Bankman-Fried war mit FTX, einem der grössten Handelsplätze für Kryptogeld, gefeiert worden. Zwischenzeitlich war das Unternehmen mit 32 Milliarden Dollar bewertet. Zahlreiche Prominente, darunter auch der Footballstar Tom Brady, machten Werbung für FTX. Bankman-Fried stand für Kryptowährung als seriöse Investition.