Symbolbild: Tumisu auf Pixabay

Nach Ansicht von Google muss sich die werbetreibende Industrie im Internet definitiv auf das Ende des Trackings mithilfe von Cookies einstellen. Dies verdeutlichte Google-Topmanager Matt Brittin unmissverständlich im Vorfeld der Werbemesse DMEXCO in Köln, die heute und morgen über die Bühne geht.

Brittin zufolge bedeute der Übergang zu einer Welt ohne Drittanbieter-Cookies, "dass wir die Technologie, auf der ein Grossteil des Online-Werbesystems beruht, überdenken müssen.". Man müsse neue Lösungen entwickeln, bei denen der Datenschutz im Vordergrund stehe. Drittanbieter-Cookies werden ja nicht von der besuchten Webseite selbst gesetzt, sondern durch eingebettete Inhalte von anderen Seiten. So können Werbedienstleister die Nutzer über verschiedene Seiten hinweg verfolgen.

Wie Brittin gegenüber der Nachrichtenagentur DPA betonte, seien Cookies von Drittanbietern eine Technologie, die zunehmend missbraucht werde. Einen vollständigen Verzicht auf personalisierte Werbung lehnt der Manager aber ab, weil dadurch die Existenz des kostenlosen, durch Werbung finanzierten Webs gefährdet werde.

Seitens Google wird auf das Alternativkonzept mit dem Namen "Topics" (Themen) verwiesen, bei dem der Browser selbst ein Interessenprofil anlegt, ohne dass Daten an Werbekunden weitergegeben werden, die zur konkreten Identifizierung dienen könnten. Gleichzeitig machte Brittin deutlich, dass es für die Akzeptanz von Drittanbieter-Cookies keine weitere Gnadenfrist mehr geben werde. Google hatte bereits Anfang 2020 angekündigt, die Unterstützung von Werbe-Cookies im hauseigenen Browser Chrome auslaufen zu lassen. Nach Protesten aus der Werbebranche wurde diese Frist auf die "zweite Jahreshälfte 2024" verlängert. Dieser Termin stehe fest, unterstrich Brittin.