Die EU-Kommission hat den US-IT-Giganten Apple wegen wettbewerbswidrigem Verhalten zu einer Milliardenstrafe verdonnert. Grund dafür ist, dass Apple Entwicklern von Musik-Streaming-Apps untersagt, iOS-Nutzer umfassend über alternative, billigere Musikabonnements zu informieren. Konkret soll die iPhone-Erfinerin aus dem kalifornischen Cupertino 1,8 Milliarden Euro auf den Tisch blättern. Auslöser der EU-Untersuchung war eine Beschwerde von Spotify. Apple kritisierte die Entscheidung natürlich und kündigte an, rechtliche Schritte gegen das Urteil zu unternehmen.

Nach Meinung der EU hindere Apple andere Musikstreaming-Anbieter wie Spotify daran, auf iPhones und iPads Abonnements zu verkaufen, und habe seinem eigenen Musikstreaming-Dienst Apple Music so einen Wettbewerbsvorteil verschafft.

Wie die für Wettbewerb zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager darlegte, habe Apple seinen App-Entwicklern Beschränkungen auferlegt, die Informationen über andere und günstigere Musikabodienste verhinderten. Diese "Anti-Lenkungsverpflichtung" für Software-Entwickler sei wettbewerbswidrig. Verbraucher hätten dadurch mutmasslich zu viel für solche Angebote bezahlt, betonte Vestager. "Das ist nach den EU-Kartellvorschriften illegal", argumentierte die EU-Kommissarin. Apple müsse die bisherige Praxis umgehend beenden.

Wie die EU-Kommission wissen lässt, besteht der Grossteil der Strafe aus einem Pauschalbetrag, den die Kommission zur Abschreckung verhängte. Lediglich 40 Millionen Euro der Strafe beziehen sich demnach konkret auf mutmasslich illegales Verhalten von Apple. Diese seien für Apple vermutlich nicht mal ein Strafzettel für zu schnelles Fahren, sagte Vestager.

Der iPhone-Konzern kritisierte die Entscheidung natürlich und kündigte umgehend an, rechtliche Schritte dagegen einzuleiten. Die EU-Kommission habe keine glaubwürdigen Beweise für eine Schädigung der Verbraucher vorgelegt, so Apple. Zudem floriere ja der Markt für Musikstreaming.