Entgeht Strafe: Apple (Bild: N. Lange/ CC BY-SA 2.0)

Der US-IT-Gigant Apple mit Zentrale im kalifornischen Cupertino öffnet die Zugänge zum kontaktlosen Bezahlen mit dem iPhone und entkommt damit eine hohe Strafe seitens der EU. Die Wettbewerbshüter der Europäischen Union akzeptieren die Zugeständnisse des US-Unternehmens und legen damit einen seit Jahren andauernden Streit um das Bezahlsystem Apple Pay bei, wie die EU-Kommission in Brüssel verlauten lässt.

Wie von der EU gefordert, sichert die iPhone-Erfinderin anderen Entwicklern von mobilen Geldbörsen und Zahlungsdiensten den kostenlosen Zugang zum NFC-Chip seiner Geräte fürs kontaktlose Bezahlen zu. Über diese Chips kann ein Smartphone Informationen mit Bezahlgeräten etwa in Supermärkten austauschen.

Zur Erinnerung: Die EU-Kommission hatte Apple vorgeworfen, die Konkurrenz im Bereich mobiler Geldbörsen zielgerichtet zu behindern. Wenn beispielsweise Banken ihre Karten zum kontaktlosen Bezahlen auf dem iPhone nutzbar machen wollten, war dies bislang nur über Apple Pay und Apples hauseigene mobile Geldbörse Wallet möglich. "Dieses Verhalten hindert Entwickler daran, neue und konkurrierende mobile Geldbörsen für iPhone-Nutzer anzubieten", konstatierte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.

Apple liess wissen, dass seine Anwendungen Apple Pay und Apple Wallet weiterhin für Nutzer und Entwickler verfügbar seien. Es werde also weiter die Möglichkeit bestehen, die Apps zum Bezahlen oder digitalem Hinterlegen von Ausweisen zu nutzen.

Zahlen mit dem Handy wird in Europa laut EU-Kommission deutlich beliebter. "Die Nutzung von mobilen Geldbörsen in Geschäften hat sich in den vergangenen vier Jahren verdreifacht", erklärt Vestager. Banken kritisierten schon lange, dass sie nicht an Apple vorbei auf den NFC-Funkchip zugreifen können, über den man das Telefon an der Ladenkasse statt einer Bankkarte einsetzen kann. Dass Apple Pay als einziger Weg dafür gedacht war, erklärte Apple unter anderem mit Sicherheitsüberlegungen.