Sitz von Adobe in San Jose (Logobild:Adobe)

Die US-amerikanische Regierung verklagt den kalifornischen Softwareriesen Adobe vor Gericht, weil er die Konsumenten angeblich in eine Abo-Falle lockt. Konkret geht es um die Gebühr, die Adobe bei vorzeitiger Kündigung eines Jahresabos mit monatlicher Zahlung verlangt. Dabei werden 50 Prozent des restlichen Vertragswerts fällig.

Nach Ansicht der Administration Biden weise Adobe beim Abo-Abschluss nicht angemessen auf diese Zahlung hin, sondern verstecke sie im Kleingedruckten sowie in Textboxen und hinter Links, wie der Klageschrift zu entnehmen ist. Erst beim Kündigungsversuch werde die Gebühr offensichtlich - und sie halte "Verbraucher in Abonnements gefangen, die sie nicht mehr wollen". Adobe verstosse mit der Vorgehensweise gegen US-Gesetze zum Schutz der Konsumenten.

Auf die Klage hin konterte Adobe mit dem Argument, man sei transparent bei den Abo-Bedingungen und biete ein einfaches Kündigungsverfahren. Das Unternehmen werde die Vorwürfe vor Gericht entkräften.

Die Photoshop-Anbieterin mit Zentrale in San Jose im Silicon Valley begann vor mehr als einem Jahrzehnt mit dem Umstieg vom Verkauf seiner Kreativ-Software auf ein Abo-Modell. Die Abonnement-Erlöse machen inzwischen einen Grossteil des Umsatzes von Adobe aus. Das ist auch ein allgemeiner Trend in der Software-Branche. Allerdings sind die Abos oft monatlich kündbar. Auch Adobe hat ein solches Modell - es kostet jeden Monat aber deutlich mehr als bei einem Jahresvertrag.