Kritisiert Digital Services Act der EU: Youtube (Bild: Pixabay/ Irfan Ahmad)

Das geplante europäische Gesetz über digitale Dienste (DSA) kann nach Einschätzung von Youtube die Bekämpfung von Hassrede und Fehlinformationen behindern. In seiner jetzigen Fassung könne der Digital Services Act verlangen, dass Youtube zuerst eine systematische und detaillierte Bewertung durchführen müsse, bevor ein Produkt oder ein Dienst eingeführt wird, erklärte der Chief Product Officer, Neal Mohan, zur Vorlage des vierteljährlichen Transparenz-Berichtes von Youtube.

Mit den geplanten Vorgaben sollen Verbraucher im Netz besser vor Desinformation, Hassrede und Produktfälschungen geschützt werden. Ausserdem soll geregelt werden, wie Digital-Riesen, also auch Google oder Facebook, mit illegalen Inhalten oder Hassrede umgehen sollen. Dabei soll gelten: je grösser die Plattform, desto strenger die Regeln.

Youtube befürchtet, dass jede Anpassung der Algorithmen zur Eindämmung schädlicher Inhalte unter die Bestimmung des DSA fallen, über den derzeit zwischen der EU-Kommission, dem Europäischen Parlament und den EU-Staaten verhandelt wird. Wenn eine neue Bedrohung durch Fehlinformationen auftaucht, müsse aber schnell gehandelt werden, sagte Mohan.

Mohan erklärte, Youtube unterstütze die allgemeinen Ziele der DSA. "Wir sind uns sicher, dass langsamere Reaktionszeiten bei der Bekämpfung von Fehlinformationen nicht das sind, was alle Beteiligten an diesen Verhandlungen wollen. Aber es besteht ein echtes Risiko, wenn dieser spezielle Vorschlag bestehen bleibt."