Grosses Aufatmen bei Facebook in den USA (Bild: Pixabay/ Geralt)

Schwerer Rückschlag für die US-Regierung beim Versuch, vor Gericht die Zerschlagung von Facebook zu erreichen. Ein Richter in Washington hat eine entsprechende Wettbewerbsklage der Handelsbehörde FTC abgeschmettert. Die FTC habe nicht zeigen können, dass Facebook ein Monopol auf dem Markt für soziale Netzwerke habe, argumentierte er in seiner Entscheidung. Allerdings liess er der Behörde noch die Möglichkeit offen, binnen 30 Tagen eine aktualisierte Klage einzureichen.

Konkret warf die FTC dem weltgrösstene Sozialen Netzwerk in der im Dezember eingereichten Klage unfairen Wettbewerb vor und wollte die Abspaltung von Instagram und Whatsapp erreichen. Facebook habe die Fotoplattform und den Chatdienst gekauft, um seine Dominanz vor den Rivalen zu schützen, lautet ihr Argument. Auch 40 Bundesstaaten reichten eine ähnliche Klage ein.

Entscheidend ist nun, wie die Regierung von Präsident Joe Biden mit dem Fall verfahren will. Biden hat die Klage ja von seinem Vorgänger Donald Trump "geerbt". Allerdings wurde zur neuen FTC-Chefin jüngst Lina Khan ernannt – eine bekannte Kritikerin der Wettbewerbsposition grosser Tech-Konzerne. Der Zuckerberg-Konzern beantragte beim Gericht die Zurückweisung der Klagen – unter anderem weil die FTC den Markt, in dem Facebook aktiv sei, zu vage umrissen habe.

Facebook kaufte Instagram 2012 für etwa eine Milliarde Dollar und Whatsapp 2014 für rund 22 Milliarden Dollar. Beide Dienste haben inzwischen deutlich mehr als eine Milliarde Nutzer. Die US-Wettbewerbshüter gaben seinerzeit die Übernahmen von Instagram und Whatsapp frei.

Schon in der Vergangenheit hatte es Forderungen gegeben, Instagram und Whatsapp wieder aus Facebook herauszulösen. Der Konzern hat in den vergangenen Jahren die Infrastruktur hinter der Plattform seines Online-Netzwerks sowie Instagram und Whatsapp enger verzahnt. Das würde eine Aufspaltung technisch erschweren.