Symbolbild: Wikipedia/ Colin/ CC BY-SA 3.0

Der US-amerikanische Softwareriese Microsoft berichtet von einer neue Welle von Hackerangriffen aus Russland. Die dort ansässige Gruppe Nobelium habe in den Vereinigten Staaten die Computersysteme von Hunderten Unternehmen und Organisationen ins Visier genommen, so der Windows-Konzern aus Redmond. Ins Visier genommen worden seien zuletzt vor allem Anbieter und Dienstleister im Bereich Cloud-Computing, heisst es.

Dass genau diese Branche attackiert werde, sei Teil einer grösseren Kampagne, betonte Microsoft in einem Blogeintrag. Der Redmonder Konzern habe von Anfang Juli bis zum 19. Oktober über 600 Kunden darüber informiert, dass sie Ziel eines Hackerangriffs geworden seien.

Die von Microsoft ins Spiel gebrachte Hackergruppe Nobelium wurde zuletzt bereits für eine grossangelegte Attacke verantwortlich gemacht, die dem US-Softwarehersteller Solarwinds galt. Vor allem in den USA kämpfen Staat und Wirtschaft seit einiger Zeit gegen eine Vielzahl von Angriffen mit Erpressungssoftware (Ransomware). Bei Ransomware werden die Daten der angegriffenen Systeme verschlüsselt. Für eine Wiederfreigabe verlangen die Hacker oft Zahlungen in Kryptowährung. Das FBI macht Revil, eine andere Hackergruppe mit ebenfalls mutmasslichem Sitz in Russland, für eine Attacke auf den weltgrössten Fleischkonzern JBS verantwortlich. Dabei wurden elf Millionen Dollar erpresst.

Alarmstufe Rot herscht auch in Deutschland, sagt Arne Schönbohm, Präsident der deutschen IT-Sicherheitsbehörde BSI. Aktuell werde jede Woche die IT mindestens einer deutschen Stadtverwaltung bzw. Kreisbehörde durch Verschlüsselungserpresser in die Knie gezwungen.