Gogle: Europäische Verleger legen Kartellbeschwerde ein (Logo:Google)

Europas Verleger haben eine Kartellbeschwerde bei der EU-Kommission gegen die Werbetechnologie von Google eingereicht. Es sei höchste Zeit für die Brüsseler Behörde, Google Massnahmen aufzuerlegen, die sein Verhalten tatsächlich änderten und nicht nur infrage stellten, hiess es vom Europäischen Verlegerrat (EPC) heute.

Die EU-Wettbewerbshüter hatten bereits im Juni eine Untersuchung eingeleitet, ob Google sein eigenes Werbegeschäft begünstigt und damit Konkurrenten, Werbetreibende und Onlinepublisher benachteiligt. Der weltgrösste Suchmaschinenbetreiber musste nach Strafen der EU wegen wettbewerbsrechtlicher Verstösse in den vergangenen Jahren bereits mehr als acht Milliarden Euro zahlen.

Allein 2020 setzte Google mit Anzeigen 147 Milliarden Dollar um – mehr als jedes andere Unternehmen in der Welt. Werbung macht auch den Grossteil des Geschäfts der US-Amerikaner aus – auch über die Videoplattform Youtube oder den E-Mail-Dienst Gmail. Google hatte in der Vergangenheit erklärt, man werde sich konstruktiv mit der EU-Kommission auseinandersetzten.

Im EPC bündeln vor allem europäische Medienhäuser ihre Interessen. Mitglieder sind etwa Conde Nast, Ringier, The Guardian sowie Axel Springer, Bauer, Burda, Gruner+Jahr und die Holtzbrinck-Gruppe. Die Marktmacht von Google und die zunehmende Digitalisierung macht vielen Unternehmen zu schaffen. So haben sich Firmen der deutschen Medien-, Internet- und Werbebranche zuletzt bei der EU-Kommission auch über das Vorgehen von Google beim Cookie-Tracking beschwert.