Bildquelle: Ericsson

Der schwedische Telekomausrüster Ericsson steht aufgrund der Flaute im Netzwerkgeschäft weiter unter Druck. Zudem schlägt der verschärfte Sparkurs massiv auf die Ergebnisse durch. Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres rutschte der Konzern mit Zentrale in Stockholm unter dem Strich in die roten Zahlen und muss einen Verlust von rund 600 Millionen schwedischen Kronen (52 Millionen Euro) zur Kenntnis nehmen.

Zum Vergleich: Im selben Vorjahresquartal hatte Ericsson noch knapp 4,7 Milliarden Kronen (rund 409 Millionen Euro) verdient. Analysten hatten sich allerdings auf ein noch schwächeres Ergebnis eingestellt. Konzernchef Börje Ekholm rechnet erst zum Jahresende mit Besserung.

Ericsson leidet in erster Linie unter der Zurückhaltung grosser Mobilfunknetzbetreiber, die bereits früh in neue Technik rund um den Mobilfunkstandard 5G investiert hatten und jetzt ihre Lagerbestände abbauen. So sackten die Umsätze in der Netzwerksparte gleich um 13 Prozent ab. Insbesondere in den USA war die Entwicklung laut den Angaben der Schweden sehr schwach. Gute Geschäfte in Indien, wo Ericsson inzwischen zum Marktführer aufgestiegen ist, hätten dies nicht ausgleichen können. Der gesamte Konzernumsatz stieg, nicht zuletzt aufgrund einer Übernahme, im Jahresvergleich leicht um drei Prozent auf 64,4 Milliarden Kronen (5,6 Milliarden Euro).

Aufgrund des seit längerem zähen Geschäftsganges hatte Konzernchef Ekholm dem Unternehmen im Frühjahr weitere Einsparungen in Milliardenhöhe verordnet. Hiervon wurden mehr als drei Milliarden Kronen als Belastungen im vergangenen Quartal verbucht. Dadurch sank das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) mit 0,5 Milliarden Kronen auf weniger als ein Zehntel des Vorjahreswertes (7,5 Milliarden Kronen). Die entsprechende Marge brach im Vergleich zum Vorjahr von zwölf auf 0,8 Prozent ein. Und auch ohne den Sondereffekt durch den Umbau sank die Profitabilität deutlich.

Ekholm bekräftigte zwar das Ziel, 2024 am unteren Ende der langfristigen Margenspanne von 15 bis 18 Prozent herauszukommen. Im laufenden Quartal dürfte die Profitabilität aber höchstens leicht über dem vergangenen Jahresviertel liegen. Erst im Schlussquartal sei mit einer schrittweisen Verbesserung zu rechnen, so der Ericsson-Boss.