Symbolbild: Fotolia/ Birgit Korber

Den US-ICT-Giganten Apple, Google und der Facebook-Mutterkonzern Meta drohen wettbewerbsrechtliche Ermittlungen seitens der EU. So könnte die Kommission in Brüssel bereits Anfang kommender Woche Untersuchungen unter dem europäischen Gesetz für digitale Märkte einleiten, wie die französische Nachrichtenagentur AFP mit Verweis auf Insider-Quellen berichtet.

Hintergrund dazu ist, dass für grosse Digitalkonzerne innerhalb der europäischen Union seit Anfang März strengere Vorschriften gültig sind, die deren Marktmacht beschränken sollen. So muss die iPhone-Erfinderin Apple laut Gesetz etwa Alternativen zu seinem App Store zulassen und anderen Entwicklern die gleichen Rechte einräumen. Die EU-Kommission könnte den Erwartungen zufolge nun prüfen, ob Apple der Konkurrenz ausreichend Möglichkeiten gibt, iPhone-Nutzer über ihre Angebote zu informieren.

Was Google angelangt, so dürften die Wettbewerbshüter untersuchen, ob die Alphabet-Tochter die eigenen Dienste etwa in den Ergebnissen seiner Suchmaschine bevorzugt. Auch dies gilt nach dem neuen Gesetz für digitale Märkte als Wettbewerbsverstoss. Und in den Ermittlungen zum Meta-Konzern letztlich dürfte es um die Verwendung von Userdaten auf den Plattformen Facebook, Instagram und Whatsapp gehen.

Mit dem Gesetz für digitale Märkte (Digital Markets Act/ DMA) will die EU die Marktmacht sogenannter Gatekeeper des Internets einschränken. Die verschärften Regeln gelten seit Anfang März für die Google-Mutter Alphabet, Amazon, Apple, die Tiktok-Mutter Bytedance, Meta und Microsoft. Stellt die Kommission in ihren Untersuchungen Verstösse gegen das neue Gesetz fest, drohen den Konzernen Strafen in Milliardenhöhe.

Die EU-Kommission hatte Anfang des Monats bereits eine Strafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro gegen Apple verhängt. Die Wettbewerbshüter werfen dem Konzern vor, seine Stellung auf dem Markt für Musikstreaming-Dienste auszunutzen und Konkurrenten wie Spotify einen Nachteil zu verschaffen. In den vergangenen Jahren hatte die Kommission zudem bereits Google Zahlungen in Höhe von insgesamt acht Milliarden Euro aufgebrummt.