ARM-Gebäude in Cambridge (Bild:Yesme/CC BY-SA 2.0)

Der dem japanischen Technologieinvestor Softbank gehörende britische Chip-Konzern ARM will sich Insiderkreisen zufolge Mitte September auf das Börsenparkett begeben. Der Preis für die Aktien soll demnach am 13. September festsetzt werden und der Handel an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq einen Tag darauf starten, heisst es. Dabei strebe die ARM Holdings mit Sitz im britischen Cambridge eine Bewertung von mehr als 50 Milliarden Dollar an.

ARM (Advanced Risc Machines) wurde 1989 mit der Auslagerung der Prozessorsparte aus dem Unternehmen Acorn aus der Taufe gehoben. Acorn behielt 43 Prozent der Anteile am neuen Unternehmen, weitere 43 Prozent hielt Apple, 7 Prozent VLSI Technology (bis dahin einziger Produzent des ARM-Chipsatzes und danach erster Lizenznehmer von ARM) und die restlichen 7 Prozent Nippon Investment and Finance. Mit der Trennung der Prozessorsparte vom Mutterkonzern wurde die vom Unternehmen entwickelte Arm-Architektur von Acorn Risc Machines in Advanced Risc Machines umbenannt.

2016, einen Monat nach dem Brexit-Votum in Grossbritannien, gab der japanische Telekommunikationskonzern und Techinvestor Softbank die Absicht bekannt, ARM für etwa 23,4 Milliarden Pfund (32 Milliarden Dollar) zu kaufen. Die Übernahme wurde im September 2016 abgeschlossen. ARM sollte als eigenständiges Unternehmen bestehen bleiben und personell aufgestockt werden. Am 13. September 2020 wurde bekannt, dass die Nvidia den Chip-Entwickler für 40 Milliarden Dollar übernehmen wolle. Nach Einsprachen verschiedener IT-Riesen wie etwa Microsoft, Google und Qualcomm sowie einer Klage der US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) verkündete die Softbank im Februar 2022, ARM nicht an Nvidia zu verkaufen. Beim jetzt anstehenden Börsengang dürften Technologieriesen wie Apple, NVidia und AmazonAMZN.O Schlange stehen, um sich wenigstens einen kleinen Anteil an ARM zu sichern.