Apple: Journalisten protestieren massiv gegen angekündigtes Überwachungssystem für Handys (Bildquelle: Coolcaesar/CC BY-SA 2.0)

Journalistenverbände aus dem deutschsprachigen Raum verlangen die Unterbindung der von Apple angekündigten Überwachung von Mobiltelefonen in Europa. Eine lokale Überwachung von Smartphones verstosse gegen die Pressefreiheit, halten die Verbände in einem gemeinsamen Aufruf fest. Apple hatte ein System zum Aufspüren kinderpornografischer Fotos angekündigt. In der Folge warnten Kritiker, ein autoritärer Staat könne versuchen, in die Datenbank auch Bilder mit politischen Motiven einzuschleusen, um zu erfahren, wer sie auf den Handys hat.

Die Bedenken der Journalistenverbände der deutschsprachigen Länder zielen in die gleiche Richtung. Wie sie in einem gemeinsamen Aufruf an ihre Landesregierungen und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schreiben, protestieren sie gegen die Absicht des Apple-Konzerns.

Alle Journalisten hätten vertrauliche Inhalte auf ihren Smartphones, lässt sich die ehemalige Schweizer USA-Korrespondetin Priscilla Imboden von der Mediengewerkschaft Schweizer Syndikat Medienschaffender (SSM) in einer Mitteilung zitieren. Es könne nicht sein, dass ein amerikanisches Privatunternehmen über die Zulässigkeit von Inhalten urteile und diese auch noch einsehen und weiterleiten wolle.

Von der angeblichen Überwachung der Kinderporno-Szene zur Überprüfung der Nutzerdaten von Regimegegnern in der Türkei oder der LGBT-Gemeinschaft in Ungarn sei ein relativ kurzer Weg. Vertrauliche Daten auf den Smartphones würden so in Gefahr geraten,