Wieder einmal im Visier der Weko: Swisscom (Foto: Karlheinz Pichler)

Die schweizerische Wettbewerbskommission (Weko) nimmt einmal mehr den Telekom-Riesen Swisscom unter die Lupe. Diesmal wegen Swisscom Directories und deren Plattformen Local.ch und Search.ch. Gemäss Weko bestünden Anhaltspunkte, dass Directories mit der Einführung der "Swiss-List"-Produkte Wettbewerber behindert und Endkunden benachteiligt habe.

Hintergrund dazu ist, dass Swisscom Directories die Herausgeberin des gedruckten Telefonbuchs und Betreiberin der beiden Online-Verzeichnisdienste Local.ch und Search.ch ist. Bisher konnten die dort aufgeführten Unternehmen ihren Eintrag mit weiteren Informationen individuell ergänzen. Im Frühjahr 2019 hat Directories das Einheitsprodukt "Swiss List" eingeführt und damit den Preis und die Bedingungen für die Ergänzung des Telefonbucheintrags grundlegend geändert. Neu werden verschiedene Produkte und Dienstleistungen nur noch gebündelt angeboten. Dies kann nach einer ersten Einschätzung zu einer Behinderung von Wettbewerbern und zur Benachteiligung der Marktgegenseite führen.

Im Rahmen der Untersuchung sei zu prüfen, ob Swisscom Directories tatsächlich eine marktbeherrschende Stellung innehabe und sich im Sinne des Kartellgesetzes missbräuchlich verhalten habe, so die Weko. Es sei mit einer Untersuchungsdauer von rund zwei Jahren zu rechnen, heisst es.