Vera Jourova ist für Einsatz von Corona-Apps (Bild: Wikipedia/ Reinis Inkens/ CCO)

Im Kampf gegen die Ausbreitung von Covid-19 begrüsst die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Vera Jourova, den Einsatz sogenannter Corona-Apps: Es sei dies wohl die erste globale Krise, in der die Fähigkeiten der Technik vollständig eingesetzt werden könnten, um clevere und effiziente Lösungen zu bieten. Die Menschen dürften beim Gebrauch dieser Apps jedoch nicht ihre Privatsphäre aufgeben, sie müssten eine Einverständniserklärung abgeben und die App dürfe nur während der Krise eingesetzt werden. Dies seien Mindeststandards, die alle EU-Staaten einhalten müssten.

Für die EU-Kommission ist neben dem Datenschutz entscheidend, dass die einzelnen Apps der EU-Staaten miteinander vergleichbare Daten produzieren. Entsprechende Empfehlungen dürften Teil der Exit-Strategie sein, die die EU-Kommission bald vorstellen will. Das europäische App-Projekt PEPP-PT wird allerdings nicht von der Kommission unterstützt. Es laufen zahlreiche Open-Source-Initiativen, die sich mit den Voraussetzungen für eine solche Contact-Tracing-App auseinandersetzen.

Mit Blick auf Standortdaten von Handynutzern ist die Behörde derzeit aber mit Mobilfunkanbietern im Gespräch. Die Idee ist, dass ein Anbieter pro EU-Staat aggregierte und anonymisierte Daten bereitstellt, die dann vom gemeinsamen Forschungszentren der EU-Kommission ausgewertet werden könnten. So sollen Bewegungsmuster, aber auch die Auswirkungen der Ausgangsbeschränkungen analysiert werden. Das Projekt soll so bald wie möglich aufgenommen werden.