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Der US-amerikanische Online-Fahrdienst-Vermittler Uber verabschiedet sich aus der teuren Entwicklung eigener Technologie für selbstfahrende Autos. Die entsprechende Sparte soll vom Roboterwagen-Startup Aurora übernommen werden, teilen die beiden Unternehmen mit. Umgekehrt will Uber 400 Millionen Dollar in Aurora investieren, das als strategischer Partner zudem Zugang zur Uber-Plattform erhalten soll.

Der Fahrdienst-Vermittler mit Zentrale im kalifornischen San Francisco hat in den vergangenen Jahren Hunderte Millionen von Dollar in die Entwicklung eigener Technologie zum autonomen Fahren hineingebuttert. Das Projekt war vom Mitgründer und langjährigen Chef Travis Kalanick forciert worden. Er sah darin die Möglichkeit, Kosten zu sparen, wenn Computer Menschen ersetzen. Er war davon überzeugt, dass in Zukunft der Wettbewerb zwischen Robotaxi-Diensten laufen würde und Uber nur mit hauseigener Technologie sein Schicksal in der Hand behalten kann.

Der seit August 2017 amtierende Uber-Chef Dara Khosrowshahi ergriff im Zuge der Corona-Krise bereits diverse Sparmassnahmen, die Roboterwagen-Entwicklung verschonte er aber bislang. Die Pandemie bescherte jedoch Quartal für Quartal neue Belastungen. Im vergangenen Quartal gab es einen Megaverlust von 1,1 Milliarden Dollar, der Umsatz fiel um 18 Prozent. Bereits im November hatte das Technologieblog "Techcrunch" von Gesprächen zwischen Uber und Aurora berichtet.

Aurora ist von einer Art Dream-Team der Branche gegründet worden: Chris Urmson zum Beispiel war Chefentwickler bei Googles Roboterwagen-Projekt, Sterling Anderson wiederum verantwortete das "Autopilot"-Fahrassistenzsystem bei Tesla. In das Startup investierte unter anderem Amazon. Zum Konzept von Urmson und Anderson gehört, mit relativ wenig Fahrzeugen auszukommen, während Uber eine grosse Testwagen-Flotte aufbaute. Nachdem es Aurora nicht gelang, Volkswagen und Fiat Chrysler als Partner an Bord zu holen, setzte die Firma zuletzt stärker auf Techniken für autonom fahrende LKWs.