Interaktion zwischen vermeitlich fahrerlosem Auto und einer Fussgängerin (Foto: nottingham.ac.uk)

Forscher der University of Nottingham haben Kommunikationskonzepte von autonomen Autos mit Fussgängern getestet. "Wir haben drei verschiedene Stufen des Anthropomorphismus verwendet", sagt Umweltingenieur David R. Large. Anthropomorphismus ist die Übertragung menschlicher Eigenschaften auf Nichtmenschliches, in diesem Fall auf ein Display vor der Kühlerhaube.

Zum einen haben die Wissenschaftler einen LED-Streifen getestet, der die Bewegungen des Auges nachahmt. Zum anderen kam ein Symbol in Kombination mit einem Text wie "Ich habe dich gesehen" zum Einsatz. Dazu gab es dann noch ein ausdrucksstarkes Gesicht, das zu sprechen schien.

"Wir wollten herausfinden, welche Entwürfe bei den Menschen, die die Strasse überqueren wollten, das höchste Vertrauen hervorrufen", so Large. Dazu erfanden sie einen "Geisterfahrer". Das war ein Mensch, dem das Team um Large ein Kostüm anlegte, das aussah wie ein Autositz. Fussgänger hatten so den Eindruck, der Fahrersitz sei leer.

Das Experiment lief mehrere Tage lang. In dieser Zeit interagierten 520 Fussgänger mit dem Auto. Zudem befragten die Tester 64 Personen, welcher Anthropomorphismus besonders hilfreich und vertrauensbildend war. Bilder einer Dashcam in dem vermeintlich fahrerlosen Auto halfen dabei, das Verhalten von Fussgängern auf dem Zebrastreifen zu bewerten, und gaben Aufschluss über Zeit, die die Personen zum Überqueren brauchten und wie lange und wie oft sie auf das Auto schauten, ehe sie die Strasse überquerten.

Mit Abstand am besten schnitt das ausdrucksstarke Gesicht ab. "Eine interessante zusätzliche Entdeckung war, dass Fussgänger weiterhin Gesten verwenden, zum Beispiel um sich für das Passierenlassen zu bedanken, obwohl die meisten Umfrageteilnehmer glauben, das Auto sei wirklich fahrerlos. Das zeigt, dass bei dieser Art von Interaktion immer noch eine Art soziales Element erwartet wird", schliesst Large.