Nur wenige Software-Konzerne erreichen eine Summe von einer Milliarde US-Dollar beim Jahresumsatz. Noch dazu wenn es sich um eine Firma handelt, deren Portfolio ausschließlich aus Open Source Software besteht.

Falls Red Hat diese Ergebnisse Anfang 2012 liefert, steht dies als Beweis, dass das Unternehmen alles richtig gemacht hat bei der Open Source Community und seinen Investoren. Vor dem Hintergrund der am 19. Dezember veröffentlichten Ergebnisse für das dritte Quartal 2011 schaut es dafür ganz gut aus.

Red Hats Geschäftsjahr läuft von März bis Februar. Im letzten Quartal erwirtschaftete die Software-Firma 290 Millionen US-Dollar mit operativen Einnahmen von 554 Millionen US-Dollar. Weder Zufall noch Glück seien dafür verantwortlich, schreibt Joe "Zonker" Brockmeier von der Linux Foundation auf der Unternehmensseite. In den vergangenen Jahren kletterte Red Hat stetig nach oben. Das Geschäftsjahr 2009 schloss der Konzern mit 653 Millionen US-Dollar ab, im Jahr 2010 waren es 748 Millionen und 2011 bereits 909 Millionen US-Dollar.

Den Großteil des Red-Hat-Umsatzes in Quartal 3 machten die Linux-Abonnements aus. Damit erzielte der Konzern allein 246,5 Millionen Dollar, gegenüber 198,8 Millionen Dollar im Vorjahres-Vergleichszeitraum, was einem Plus von 24 Prozent entspricht.

Sofern also keine Katastrophe eintritt, sollte Red Hat beim Geschäftsjahr 2011 die 1-Milliarden-Dollar-Marke schaffen. Für den Konzern selbst ein großer Meilenstein, welche Bedeutung hat dies aber außerhalb der Firma. Einerseits wirkt sich der Erfolg von Red Hat auf die stetig wachsende Linux Community. Zudem wird dadurch das nächste Level von Virtualisierung und Cloud Computing geöffnet.
Das Wichtigste ist aber, dass Red Hat beweist, dass es möglich ist, eine Milliarde US-Dollar zu erwirtschaften ohne proprietäre Lizenzen zu haben. Manche mögen der Meinung sein, dass Red Hat trotz des "Handicaps", dass sein Hauptprodukt für Open Source verfügbar ist, erfolgreich ist. Andere behaupten, es sei genau deswegen .

Red Hat wird als erstes pure Open Source Unternehmen die 1-Milliarden-Dollar-Marke knacken, es wird aber kaum das letzte sein.