Symbolbild: Pixabay/Wokandapix

Cyberangriffe auf Privatpersonen erreichen gemäss aktuellen Zahlen des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit (NCSC) einen neuen Höchststand. Rabatttage wie Black Friday und Cyber Monday befeuern diese Zahlen zusätzlich, wie eine neue Studie belegt, die das Markt- und Sozialforschungsinstitut GFS-Zürich im Auftrag von Digitalswitzerland, der Mobiliar, SATW, FHNW und SISA durchgefüht hat und dazu insgesamt 1239 bevölkerungsrepräsentative Personen in allen drei Landesteilen der Schweiz befragt hat.

Ziel war es laut Mitteilung, die Einstellung Schweizer Internetznutzenden zu Cyberrisiken, die Betroffenheit von Angriffen sowie die Umsetzung von Sicherheitsmassnahmen zu ermitteln. Zusätzlich wurden Fragen zum Verhalten und Sicherheitsgefühl beim Onlineshopping gestellt.

Innerhalb der letzten drei Jahre waren demnah rund 8 Prozent der Internetnutzenden schon einmal von einem Cyberangriff betroffen. Obwohl rund zwei Drittel der Befragten ihre eigenen Kenntnisse bezüglich Schutzmassnahmen als gut einschätzen, wären 61 Prozent der Befragten gerne besser über das Thema Internetsicherheit informiert. Die Umfrage hebt auch den Einfluss von Arbeitgebern hervor, die eine wichtige Rolle dabei spielen, wie sicher sich ihre Mitarbeitenden als Privatpersonen verhalten. Katja Dörlemann, Präsidentin der Swiss Internet Security Alliance, erklärt: "Arbeitgeber können eine Schlüsselrolle bei der Förderung von Cybersicherheit spielen. Die meisten Personen beziehen Informationen und Schulungen zum Thema Cybersicherheit am Arbeitsplatz. Es gibt Plattformen wie iBarry.ch, die Informationen zum Thema offen bereitstellen und vor allem für Privatpersonen zur Verfügung stehen."

Ein Schlüsselaspekt der Cybersicherheit, der im Zuge der Umfrage beleuchtet wurde, ist die Passwortsicherheit. Es wurde festgestellt, dass 31 Prozent der Befragten fast immer oder immer dasselbe Passwort für verschiedene Internetdienste nutzen, während 28 Prozent niemals die gleichen Passwörter für verschiedene Dienste verwenden. Hierbei zeigte sich der Studie zufolge, dass insbesondere jüngere Altersgruppen (18-39 Jahre) häufiger dazu neigen, fast immer dasselbe Passwort zu verwenden. Die Umfrage enthüllt auch, dass 38 Prozent der Befragten einen Passwortmanager verwenden, wobei vornehmlich jüngere Personen mit 50 Prozent häufiger zu Passwortmanagern greifen. Prof. Marc K. Peter von der Fachhochschule Nordwestschweiz hebt hervor: "Die Verwendung eines Passwortmanagers kann dazu beitragen, Passwörter sicher und eindeutig zu gestalten, was für den Schutz vor Online-Bedrohungen von entscheidender Bedeutung ist."

Onlineshopping: 11 Prozent sind Betrugsopfer

Die Umfrage beleuchtet auch das Online-Shopping-Verhalten der Schweizer Internetnutzenden, was angesichts der bevorstehenden Black Friday- und Cyber Monday-Angebote von besonderer Relevanz sei. 30 Prozent der Befragten kaufen demnach mindestens einmal pro Woche online ein, 77 Prozent mindestens einmal pro Monat. Männer tätigen häufiger Online-Käufe als Frauen. Obwohl sich nur wenige (15 Prozent) Sorgen über Betrug beim Onlineshopping machen, wurden 11% Prozent in den letzten 5 Jahren auf Online-Plattformen betrogen, indem sie für Waren oder Dienstleistungen bezahlt haben, die nie geliefert wurden. Dies unterstreicht die Bedeutung von sicheren Online-Transaktionen und die Notwendigkeit von Massnahmen zum Schutz vor Betrug, besonders in Zeiten des Online-Shopping-Booms. Simon Seebeck, Leiter Kompetenzzentrum Cyber Risk, die Mobiliar: "Cybersicherheit darf nicht vernachlässigt werden. Nicht ohne Grund sagt man von Cyberkeriminellen, sie seien eher ‘bequem’ und suchen sich den Weg des geringsten Widerstandes – das gilt nicht nur für ungenügend geschützte Unternehmen, sondern eben leider auch für Privatpersonen. Das Risiko, Opfer von einem Angriff zu werden, kann man reduzieren. Zum Beispiel mit Schulungen."