JKU-Forscher Oliver Bimber steuert die Drohne, die durch Blätter sehen kann (Foto: jku.at)

Die neue Technik "Airborne Optical Sectioning" (AOS) von Forschern um Oliver Bimber von der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) kombiniert Einzelaufnahmen, rechnet Blätterdächer in Echtzeit weg und macht für Drohnen das sichtbar, was in dichter Vegetation eigentlich unsichtbar ist. Objekte im freien Feld sind somit leichter auszumachen. Die Experten haben das Potenzial von AOS bereits bei der Suche nach Vermissten, Wildbeobachtung, Waldbranderkennung und in der Archäologie demonstriert.

Nach dem bisherigen Stand der Technik der Fernerkundung werden Bilder in unterschiedlichen Wellenlängen erzeugt, um bestimmte Details zu erfassen, etwa den Reifegrad von Feldfrüchten oder die Schädigung von Bäumen. Dabei wird neben dem sichtbaren Spektrum auch das nahe Infrarotspektrum genutzt. Was unterhalb des Blätterdaches eines Waldes verborgen ist, lässt sich auch mit dieser Multispektraltechnik, die von Satelliten, Flugzeugen und Drohnen genutzt wird, nicht sichtbar machen.

"All die Daten in unterschiedlichen Spektralbändern, wie Wärmebild oder Nah-Infrarot, liefern ganz unterschiedliche Informationen. Diese mit einfacher Bildverarbeitung auszuwerten, würde zur Unterdrückung und im schlimmsten Fall zum Verlust der wesentlichen Details führen", verdeutlicht Bimber. Gemeinsam mit seinem Team ist es ihm nun gelungen, die wichtigsten Informationen aus all diesen Kanälen in einem einzigen Bild weitgehend verlustfrei zu kombinieren.

Die Frage, welche Informationen wirklich wichtig sind, beantwortet ein neuartiges Bildauswertungsverfahren, das auf Künstlicher Intelligenz (KI) beruht. Es rechnet das Blätterdach einfach weg. Diese Bildfusion ist laut den österreichischen Wissenschaftlern, gemessen am heutigen Stand der Technik, die international leistungsfähigste und biete ein breites Anwendungspotenzial.