Epistar-Labor: Micro LEDs brauchen noch Zeit (Foto: Epistar, youtube.com)

Smartwatches werden erst in drei bis vier Jahren Displays mit Micro LEDs haben und dann flächendeckend zum Einsatz kommen. Eine kostengünstige Massenfertigung wird dann auf gesteigertes Marktinteresse stossen. Zu dieser Einschätzung gelangt Lee Biing-Jye, Vorsitzender von Epistar, dem grössten Hersteller von Leuchtdioden in Taiwan, gegenüber dem Branchenportal "Digitimes".

Eine Auflösung bei Smartwatch-Displays von 300 mal 300 Pixeln ist Biing-Jye zufolge vergleichbar mit dem Einsatz von 300.000 Micro LEDs. Einmal ihren Siegeszug bei Smartwatches angetreten, sieht der Epistar-Manager eine darauffolgende Marktdurchdringung von Micro LEDs bei hochauflösenden TV-Geräten in vier bis fünf Jahren. Epistar hat eigenen Angaben nach bereits erste Erfolge in Sachen Micro LEDs vorzuweisen - vor allem im Bereich der Glassubstrate, hier in Kooperation mit dem taiwanesischen Display-Riesen AU Optronics.

Biing-Jye zufolge hat Epistar Entwicklungsprobleme bei der massenhaften Integration von Micro LEDs überwunden. Verlässliche Produktionskapazitäten seien bereits in zwei bis drei Jahren möglich, heisst es in dem Bericht. Ausgereifte "end-market"-Applikationen seien jedoch erst in drei bis vier Jahren denkbar. Sein Unternehmen beschäftige sich derzeit vorrangig mit der Optimierung der LED-Epitaxie, zudem sei man bestrebt, die Kosten einer industriellen Marktfertigung zu senken. Denn Micro LEDs mit 20 bis 50 Mikrometern Grösse seien zu klein für PCB-Substrate (50 bis 100 Mikrometer). Prozessoptimierung nebst weiterer Tests sei nötig.