Parteilogo der Fünf Sterne Bewegung

Italiens Fünf-Sterne-Bewegung muss nach wochenlangem Streit künftig auf ihre basisdemokratische Onlineplattform Rousseau verzichten. Zeit für eine Schlichtung war mehr als genug, der Wille zur Lösung fehlte, sagte Enrica Sabatini der Zeitung Corriere della Sera. Sie gilt als die rechte Hand des Rousseau-Präsidenten Davide Casaleggio. Wegen der enormen Schulden, die die Partei angehäuft hatte, sei es nicht mehr möglich, den Dienst für sie weiterzubetreiben, hatte die Associazione Rousseau mitgeteilt.

Die Fünf-Sterne-Bewegung verliert damit ein wichtiges Instrument für ihre internen Abstimmungen. Der Partei zufolge hatte Casaleggio mit Rousseau eine aktive Rolle bei Beschlüssen spielen wollen, was nicht mit einer neutralen Verwaltung vereinbar gewesen sei.

Auf der Plattform hatte die Parteiführung ihre Anhänger immer wieder zu Abstimmungen aufgerufen – zum Beispiel im Februar, als die Mitglieder darüber befinden sollten, ob sie eine Regierung unter dem Ex-Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, unterstützten oder nicht. Seit Mitte Februar ist die grösste Parlamentspartei Teil dieser Regierung.