Der Halbleiterkonzern Infineon setzt fest darauf, dass der für das laufende Geschäftsjahr erwartete Umsatzrückgang eine Ausnahme bleibt. "Unter der Voraussetzung einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung erwartet Infineon für das Geschäftsjahr 2013 eine Belebung der Nachfrage", sagte Finanzchef Dominik Asam der "Börsen-Zeitung".

Der Umsatz werde in einem solchen Umfeld um "zehn Prozent und mehr" steigen, was sich auch in einer wachsenden Marge widerspiegeln werde. "Entscheidend wird aber sein, wie die weltweite Konjunktur sich 2013 entwickelt."

Vorstandschef Peter Bauer hatte im November bekräftigt, dass sein Haus über den vierjährigen Zyklus der Chipindustrie durchschnittlich zweistellige Wachstumsraten und eine operative Rendite um die 15 Prozent erzielen werde. Für das am 1. Oktober gestartete Geschäftsjahr 2011/2012 rechnet Infineon wegen der wachsenden Investitionsscheu seiner Kunden aus dem Maschinen- und Anlagenbau mit fünf Prozent weniger Umsatz und sinkenden Renditen.

Auf die Frage, ob der Konzern auch am derzeit hohen Investitionsniveau - gut 900 Mio. Euro - festhalte, wenn der Markt einbreche wie 2008, sagte Finanzchef Asam: "Wir haben unsere Investitionen bereits um rund ein Fünftel nach unten angepasst. Eine weitere Reduktion kommt derzeit nicht infrage, weil von der Gesamtsumme etwa 400 Mio. Euro für strategische Projekte verwendet werden, um unter anderem die Produktivität voranzubringen und die Qualität zu sichern. Die andere Hälfte ist zum großen Teil für Kapazitätserweiterungen vorgesehen."

Der Finanzvorstand sagte weiter, Infineon habe den Fall, dass die Eurozone auseinanderbreche, analysiert. "Wir fürchten, dass bei einer Auflösung der Eurozone die Kernwährung massiv aufgewertet würde." Dies würde die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Exportwirtschaft deutlich beeinträchtigen und auch Infineon treffen. "Deshalb sind wir als Unternehmen sehr an einer stabilen Währungsunion interessiert."