Im 5G-Bereich hat Huawei einen enormen technologischen Vorsprung vor der Konkurrenz (Bild: Archiv)

Huawei hatte im vergangenen Jahr mit 40 Prozent den grössten Marktanteil unter den Netzwerkausrüstern in Europa, im Nahen Osten und in Afrika, gefolgt von dem schwedischen Unternehmen Ericsson mit 36 Prozent, Chinas ZTE mit 11 Prozent und Nokia aus Finnland mit 10 Prozent. Doch im Mai erlitt die Firma mit Zentrale im südchinesischen Shenzhen einen Rückschlag, als Washington Huawei auf eine schwarze Liste von Unternehmen setzte, mit denen US-Firmen nur unter besonderen Auflagen Handel treiben dürfen.

Bei seinen Geschäftspartnern in Europa könne Huawei nicht viel mehr tun, als auf den Vertrauensbonus der vergangenen 15 Jahre zu setzen und für mehr Transparenz zu sorgen, heisst es bei dem Unternehmen. Zu diesem Zweck hat Huawei an Orten wie Brüssel, Bonn oder im britischen Banbury mehrere Zentren für Cybersicherheit angesiedelt, wo Regierungen seine Produkte testen können. Nach Meinung deutscher Experten ist Huawei bei der 5G-Technik der Konkurrenz rund zwei Jahre voraus. Die Manager des Unternehmens führen das auf Milliardeninvestitionen in Forschung und Entwicklung in den vergangenen Jahren zurück. Die USA werfen Huawei unterdessen vor, Geschäftsgeheimnisse von Wettbewerbern wie T-Mobile gestohlen zu haben.

Sollte die US-Kampagne gegen Huawei Erfolg haben, könnte diese zu einem "Eisernen-Technologie-Vorhang" mit unterschiedlichen Standards zwischen Ost und West führen, warnen Experten. Inmitten all der Aufregung bemühen sich europäische Staaten unterdessen um Ausgleich.