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Google hat mit Gemini sein bisher grösstes und leistungsfähigstes KI-Modell präsentiert. Gemini ist ein multimodales KI-Modell, das in der Lage ist, Informationen aus einer Vielzahl verschiedener Quellen zu interpretieren und zu generalisieren. Hierzu zählen beispielsweise Text, Bild, Audio, Video und Programmiersprachen. Das KI-System soll nicht nur mit dem Sprachmodell GPT4 des Konkurrenten OpenAI mithalten, sondern es auch übertreffen, erläuterte Google-Chef Sundar Pichai. Der Wandel, den man gerade mit der KI erlebe, werde Pichai zufolge der "tiefgreifendste in unserem Leben sein, und zwar weitaus grösser als die Umstellung auf das Mobiltelefon oder auf das Internet davor».

Die Meta-Tochter führ das neue System in drei unterschiedlichen Dimensionen ein, nämlich als Gemini Ultra, Gemini Pro und Gemini Nano. Wobei Gemini Ultra das grösste und leistungsfähigste Modell für hochkomplexe Aufgaben sei. Diese Variante richtet sich vor allem an Unternehmenskunden.

An ein breites Publikum wendet sich Google mit Gemini Pro. Das System soll beispielsweise dem Chatbot Google Bard "fortgeschrittenes Denken, Planen, Verstehen und mehr" beibringen. "Dies ist das grösste Upgrade für Bard seit seiner Einführung", erklärte Demis Hassabis, Chef von Google Deepmind. Bard werde von sofort an in mehr als 170 Ländern und Gebieten auf Englisch verfügbar sein. Google plane aber, in naher Zukunft neue Sprachen und Standorte zu unterstützen.

Die dritte Gemini-Variante Nano bringt das System auf das Topmodell der Google-Smartphones Pixel. "Das Pixel 8 Pro ist das erste Smartphone, auf dem Gemini Nano läuft", kündigte Hassabis an. Damit lasse sich beispielsweise mit der Recorder App nicht nur gesprochene Sprache aus einem längeren Meeting, einer Vorlesung oder einem Interview aufzeichnen und in Echtzeit in schriftliche Sprache umwandeln. Mit Hilfe von Gemini Nano könne das Pixel dann ausserdem ohne Zeitverzögerung eine kompakte Zusammenfassung erstellen. In den kommenden Monaten soll Gemini in weiteren Google-Produkten und Diensten wie Suche, Werbeanzeigen oder dem Chrome-Browser verfügbar sein, heisst es.

Gemäss Mitteilung arbeitet Google bereits seit Jahren an Anwendungen auf Basis Künstlicher Intelligenz, stehe aktuell aber unter Zugzwang, mehr davon preiszugeben. Vor einem Jahr löste das Startup OpenAI einen neuen Wettstreit bei Künstlicher Intelligenz aus, als es seinen Chatbot ChatGPT öffentlich machte.