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Die europäischen Hersteller von Glasfasern wollen sich gegen die Billigkonkurrenz aus Asien wehren. Sie haben die Behörden der Europäischen Union aufgefordert, die Zölle auf China-Importe anzuheben. Massive Subventionen von der chinesischen Regierung hätten den dort ansässigen Produzenten ermöglicht, die Preise in Europa zu unterbieten, hiess es zur Begründung. Das bedrohe die Zukunft der Branche.

Glass Fibre Europe, eine von Konzernen wie Owens Corning und dem deutschen Spezialchemieunternehmen Lanxess angeführte Gruppe von europäischen Herstellern, hat eine entsprechende Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht. Sie beantrage eine Untersuchung dieser Subventionen, teilte der Verband mit. Hintergrund ist, dass die chinesischen Exporte nach Europa enorm zunehmen und die Preise fallen. Laut Glass Fibre Europe nehmen die chinesischen Produzenten bereits ein Fünftel des europäischen Marktes ein, deutlich mehr als noch vor einigen Jahren.

Die Beschwerde ist die jüngste aus einer ganzen Reihe von Branchen, die eine Zähmung der chinesischen Industriepolitik fordern. Der Verband sagt, dass es staatliche Subventionen in Form von Finanzierungshilfen, Landzuteilung, billigem Strom und anderen Massnahmen den Unternehmen erlauben, ihre Produkte günstig auf den europäischen Markt zu werfen.

Die Hersteller hatten bereits einmal erreicht, dass die EU Zölle von über 40 Prozent verhängte, um die Billigkonkurrenz in Schach zu halten. Aber 2011 wollten die EU-Staaten derart hohe Einfuhrzölle nicht mehr mittragen. Sie wurden letztlich auf 13,8 Prozent festgelegt. Der Verband sagte, diese Zölle seien nicht hoch genug, um sich über die Produktschwemme aus China zu wehren. Die Zahl der EU-Mitarbeiter in der Branche habe von 8.500 im Jahr 2009 auf 5.000 aktuell abgenommen.