Unter bestimmten Voraussetzungen will die EU-Kommission europäischen Startups bei der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) künftig unter die Arme greifen. Konkret sollen für KI-Systeme, die mit den europäischen Werten wie etwa Grundrechten oder Datenschutz übereinstimmen, Supercomputer angeschafft werden, so die Brüsseler Behörde in einer Aussendung. Startups sowie KMUs sollen diese Supercomputer für die Ausbildung grosser KI-Modelle stärker nutzen dürfen als es bisher der Fall war.
Darüber hinaus plane die Kommission eine zentrale Anlaufstelle für Unternehmen und Forscher im KI-Bereich sowie ein Amt für Künstliche Intelligenz, heisst es. "Wir machen Europa zum weltweit besten Ort für vertrauenswürdige KI", betonte EU-Kommissar Thierry Breton dazu. Das Europaparlament und die EU-Staaten müssen dem Vorhaben noch ihren Sanktus dazu geben.
Zur Erinnerung: Die EU hatte sich im vergangenen Dezember auf ein KI-Gesetz geeinigt, das nach Angaben der EU-Kommission das weltweit erste Regelwerk für Künstliche Intelligenz sei. Demnach sollen KI-Systeme in verschiedene Risikogruppen eingeteilt werden. Je höher die potenziellen Gefahren einer Anwendung sind, desto höher sollen die Anforderungen sein.
KI-Programme werden schon jetzt in zahlreichen Bereichen eingesetzt. Beispielsweise können solche Programme Aufnahmen von Computertomografen schneller und mit einer höheren Genauigkeit als Menschen auswerten. Oder selbstfahrende Autos versuchen mit Hilfe von KI, das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer vorherzusagen. Chatbots oder automatische Playlists von Streaming-Diensten arbeiten ebenfalls mit KI, um nur einige Anwendungen zu nennen.