Ericsson will sich Vonage schnappen (Bild:Ericsson)

Ericsson plant einen milliardenschweren Zukauf in den USA. Konkret will sich der schwedische Netzwerkausrüster für 21 US-Dollar je Aktie in bar den US-Anbieter von Cloud-basierter Kommunikation Vonage einverleiben. Inklusive Schulden werde Vonage damit mit 6,2 Milliarden US-Dollar (5,75 Milliarden Schweizer Franken) bewertet, heisst es. Der Schlusskurs von Vonage lag am Freitag bei 16,37 US-Dollar.

Eriksson wolle mit der Übernahme sein globales Angebot ausbauen, so der Nokia-Konkurrent. Der Abschluss soll in der ersten Hälfte des kommenden Jahres vorbehaltlich der nötigen Genehmigungen erreicht werden. Das Vonage-Mangement unterstütze die Transaktion. Ericsson erwartet, dass sich der Deal ab 2024 positiv auf das Ergebnis je Aktie (EPS) und den freien Mittelzufluss (Free Cashflow) auswirken werde. Zudem beteuerte der Ericsson-Vorstand, weiterhin eine langfristige Ebita-Marge von 15 bis 18 Prozent anzupeilen.

Dem Management zufolge soll Vonage vollständig zu einer Ericsson-Tochter werden und weiter unter dem bisherigen Namen operieren. In der Bilanz der Schweden sollen die Amerikaner als eigenes Segment geführt werden.

Die Cloud-basierte "Vonage Communication Platform" (VCP) steuert derzeit zu vier Fünftel der Erlöse von Vonage bei. Nach eigenen Angaben zählt das Unternehmen mehr als 120'000 Kunden weltweit, darunter unter anderem der Pharmakonzern Bayer, die Pizzakette Domino's und der Uber-Konkurrent Grab.

Im dritten Quartal erlöste Vonage rund 358,3 Millionen US-Dollar (332,6 Millionen Schweizer Franken). Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag im gleichen Zeitraum bei knapp 50,9 Millionen Dollar. Für das Jahr 2021 hat sich das Unternehmen Erlöse von gut 1,4 Milliarden Dollar zum Ziel gesetzt. Ericsson setzte im dritten Quartal 56,3 Milliarden schwedische Kronen (5,83 Milliarden Schweizer Franken) um und legte ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 8,8 Milliarden Kronen vor.