Frank Appel (© Olaf Kosinsky/ CC BY-SA 3.0)

Der Boss der Deutschen Post, Frank Appel, darf auch neuer Aufsichtratschef der Deutschen Telekom werden. Das hat die Hauptversammlung des grössten deutschen Telekommunikationskonzern beschlossen. Zwar machten etliche Aktionäre wegen der Doppelbelastung des Managers ihren Bedenken Luft, doch erhielt Appel letztlich doch die notwendige Mehrheit für den Einzug ins Kontrollgremium. Insgesamt stimmten knapp 84 Prozent des anwesenden Grundkapitals für den Topmanager.

Der 60-jährige Appel will nun gut ein Jahr lang diese Doppelfunktion wahrnehmen und auf dem Chefsessel der Post bleiben und zugleich an der Spitze des Telekom-Aufsichtsrats stehen. Heftig kritisiert wurde dies etwa von Ingo Speich von der Fondsgesellschaft Deka Investment, der betonte: "Selbst für den besten Manager sind diese beiden Mandate zu viel." Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) übte ebenfalls Kritik. Appel selbst verteidigte auf der Hauptversammlung seine Kandidatur. Er kündigte an, er werde in Kürze einen Teil seiner Aufgaben bei der Post abgeben, um genug Zeit für sein Aufsichtsratsmandat bei der Telekom zu haben. Ausserdem habe er in der Vergangenheit schon mehrfach ähnliche Doppelbelastungen bewältigt - etwa als er in der Finanzkrise gleichzeitig Postchef und Aufsichtsratsvorsitzender der Postbank gewesen sei.