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Der US-amerikanische Netzwerkriese Cisco mit Sitz im kalifornischen San José hat eine neue Architektur für das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) lanciert. Mit der als "IoT System" benannten Architektur wolle man das Management von IoT-Infrastrukturen vereinfachen, für mehr Transparenz bei Geschäftsprozessen sorgen und Datenanalysen beschleunigen, heisst es aus San José.

Das "IoT System" besteht den Angaben von Cisco gemäss aus Hard- und Softwarebausteinen. Es beruht auf den sechs Säulen Netzwerk, Fog Computing, Datenanalyse, Sicherheit, Management und Automation sowie Anwendungen. Netzwerkseitig will Cisco mit speziell angefertigten Routern, Switches und WLAN-Equipment Lösungen liefern, die für den harten Fabrik- und Outdoor-Einsatz geeignet seien. Dazu kündigten die Kalifornier 15 neue Produkte für das IoT System an. Dazu zählen etwa ein neuer Industrie-Switch sowie WLAN-Zugangspunkte für den Einsatz im Nahverkehr und für Städte-WLANs. Für Transportsysteme und verteilte Industrienetzwerke (Machine-to-Machine-Kommunikation, M2M) biete man neue Router und Gateways mit Mobilfunkmodulen, heisst es.

Mehr als 25 seiner Netzwerkprodukte seien geeignet für das sogenannte "Fog Computing", ist den Angaben weiters zu entnehmen. Der Begriff "Fog Computing" beschreibt einen Datenverarbeitungsansatz, bei dem Daten nicht mehr zur Analyse in die Cloud übertragen, sondern direkt im Netzwerk ausgewertet werden. Dies soll beispielsweise die lokale Verarbeitung von Sensordaten und damit echtzeitnahe Auswertungen für zeitkritische Anwendungen ermöglichen. Das IoT System soll dabei die Basis für Ciscos hauseigene Connected Analytics wie auch für Analysesoftware von Drittanbietern liefern.

In puncto Sicherheit bietet der Netzwerkgigant Funktionen für die physische Sicherheit wie Videoüberwachung und Zutrittskontrolle ebenso wie IT-Security-Lösungen für die Entdeckung und Abwehr von Angriffen. Denn die zunehmende Integration unterschiedlicher Prozesskontrollsysteme mit der IP-Netzwerkinfrastruktur erfordere einen übergreifenden Sicherheitsansatz, so das Unternehmen. Bezüglich Management und Automatisierung biete das IoT System angesichts von Infrastrukturen mit immer mehr Endpunkten und Anwendungen verbesserte Sicherheit und Kontrolle, um den Produktionsprozess optimal zu unterstützen, verspricht Cisco. Zudem könnten Unternehmen, Partner und Drittanbieter über bereitgestellte Schnittstellen (APIs) eigene Anwendungen entwickeln und einführen, um die Fog-Computing-Funktionalität zu nutzen.

Für die Nutzung der bereits 2014 eingeführten Fog-Computing-Technik werde auf den Netzwerkgeräten ein zweites Betriebssystem namens IOX installiert, das die Ausführung selbstentwickelter Anwendungen ermöglicht, so der Konzern aus dem Zentrum des Silicon Valley. Diese lokalen Operationen laufen demnach deutlich effizienter und schneller ab als über entfernte Rechenzentren, wo dann nur noch die aggregierten Informationen gespeichert würden. Dadurch entlaste Fog Computing die Übertragungswege, verbessere die Service-Qualität bei und spare Speicherplatz in der Cloud, betont Cisco.