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Der US-amerikanische Netzwerkgigant Cisco mit Sitz im kalifornischen San José hat Hardware- und Softwareerweiterungen für seine SDN-Sparte (Software-Defined Networking) "Application Centric Infrastructure" (ACI) angekündigt. Mit den Neuerungen sollen laut Cisco-Angaben die Automation und Programmierbarkeit verschiedener Deployment-Varianten verbessert werden.

Mit der neuen ACI-Software bringen die Kalifornier zusätzliche Möglichkeiten der Cloud-Integration, verbesserte Unterstützung für standortübergreifende Installationen und einen optimierten Betrieb. Zu den Neuerungen zählen laut Mitteilung Automationsfunktionen und verbesserte Interconnect-Unterstützung für Microsoft Azure und System Center, erweiterte Fabric-Unterstützung für standortübergreifende Datacenter-Deployments und Disaster Recovery über Strecken von bis zu 150 Kilometer, die Abbildungsmöglichkeiten der Anwendungsabhängigkeiten (Application Dependency Mapping) und automatisierte Anwendungsinstallationen auf ACI-Netzen über die Software des ACI-Partners Cliqr sowie ein vereinfachter Betrieb durch Heat Maps sowie Tools für die Kapazitätsplanung und einfacheres Troubleshooting.

Parallel dazu lancierte Cisco zudem Erweiterungen des Nexus-Switch-Portfolios, darunter:
- Erweiterbarkeit des Betriebssystems NX-OS der Nexus-9000-Switches mit modellbasierten NX-API und vorinstallierten Devops-Automationswerkzeugen von Drittanbietern
- Secure SDK (Software Development Kit) für den nativen Betrieb von Drittanbieter- oder selbstentwickelten Applikationen auf NX-OS
- gemeinsamer Programmieransatz mittels NX-API über das gesamte Nexus-Switch-Portfolio hinweg
- Meue Nexus-3200-ToR-Switches (Top of Rack) für 10G/25G/40G/50G/100G-Rechenzentren (verfügbar laut Cisco ab dem dritten Quartal); der Nexus 3232C biete 128 25GbE-Ports oder 32 100GbE-Ports, der Nexus 3264Q 64 40GbE-Ports,
- Ausdehnung des VXLAN-BGP-EVPN-Supports vom Nexus 9000 auf die Serien 5600 und 7000.

Darüber hinaus soll das ebenfalls neue Virtual Topology System (VTS) eine Management-Lösung für die Provisionierung und Verwaltung von Datacenter-Overlay-Netzwerken liefern. Die Lösung unterstütze das gesamte Nexus-Portfolio von der Serie 2000 bis zur Serie 9000, betont Cisco. VTS unterstütze die BGP EVPN Control Plane für das Management von VXLAN-Overlays im Rahmen einer programmierbaren Fabric. Zudem lasse sie sich in Cloud-Management-Systeme - hier vor allem Openstack - integrieren. In puncto herstellerübergreifender SDN-Unterstützung biete man zudem Unterstützung für die Hypervisoren von VMware, Microsoft und Red Hat.

Ciscos SDN-Ansatz sieht mehrere Deployment-Varianten vor:
- Das hauseigene ACI als voll integrierte SDN-Architektur auf der Basis von Cisco-Hardware und -Software. ACI nutzt automatisierte Applikationskontrolle mittels anwendungsbasierter Richtlinien, integrierter Sicherheit und Einbindung von Drittanbieter-Anwendungen. Das integrierte Overlay-Modell, so der Netzwerkausrüster, unterstütze physische, virtuelle und Container-basierte Endpunkte, nutze durchgängige Richtlinien und erleichtere dank zentralisierten Managements das Troubleshooting.
- Programmierbare Fabric: Der programmatische SDN-Ansatz soll vor allem Cloud-Service-Providern wie etwa IaaS-Anbietern die erforderliche Flexibilität und Skalierbarkeit liefern. Verfügbar sei diese Programmierbarkeit für das gesamte Nexus-Switch-Portfolio.
- Programmierbares Netzwerk: Erweiterungen von NX-OS sollen es Kunden ermöglichen, die Netzwerkkonfiguration und -verwaltung mittels vertrauter Linux-Werkzeuge zu automatisieren.
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