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Mit "Intelligent-Fabric" hat die Netzwerkspezialistin Alcatel-Lucent Enterprise eine Technik vorgestellt, mit der sich der Netzwerkbetrieb automatisieren und flexibiliseren lassen soll. Die Technik sei laut den Angaben für die Switch-Familien Omniswitch 6900 und Omniswitch 10K verfügbar. Im Laufe dieses Jahres soll der Omniswitch 6860 Access Switch per Software-Upgrade die Technik unterstützen. Damit biete man dann einen agilen Netzwerkbetrieb vom Edge über den Core bis zum Rechenzentrum, betont Alcatel-Lucent.

Zu den wichtigsten Neuerungen der Intelligent-Fabric-Technik zählen laut den Franzosen Funktionen für die automatische Konfiguration der Switches und der Netzwerkverbindungen. Nach dem Anschliessen von Alcatel-Lucent-Switches konfiguriere das System das Netzwerk automatisch, es sei innerhalb von Minuten verfügbar. Auch die Konfiguration von Netzwerkverbindungen und das Zusammenspiel von Access Switches, Servern, Applikationen sowie Switches und Endgeräten anderer Hersteller erfolgten automatisch, heisst es. Selbstheilungsfunktionen wie die automatische Neukonfiguration bei Störungen sollen dabei für Redundanz und Resilienz sorgen. Auch Changes erleichtere die Technik: Das System erkenne neue, ausgetauschte oder relokalisierte Switches, Applikationen, Endgeräte sowie Server und aktualisiere die Konfiguration automatisch.

Darüber hinaus umfasse die Intelligent Fabric eine Reihe von SDN-Funktionen (Software-Defined Networking): So biete der kürzlich angekündigte Omniswitch 6900-Q32 ein integriertes VXLAN-Hardware-Gateway, um die SDN-Welt mit herkömmlichen Netzwerkumgebungen zu verbinden. VXLAN erstellt demnach eine virtuelle Infrastruktur als Overlay des physischen Netzes und bietet damit eine flexible Umgebung für den Betrieb von Applikationen, die auf virtuellen Maschinen (VMs) laufen. Dabei identifiziere die Intelligent-Fabric-Technik die VMs im VXLAN automatisch. Damit erhalte die IT den Gesamtüberblick über Applikationen im physischen wie im virtualisierten Netzwerk.

Die neue Technik stelle einer VM in einer VXLAN-Umgebung zudem ein Virtual Network Profile (VNP) zur Verfügung. Dieses enthält demnach Informationen darüber, wie das Netzwerk den Datenverkehr einer VM bezüglich Quality of Service, Priorisierung und Sicherheit behandeln soll. Werden neue Applikationen hinzugefügt oder verschoben, erkenne die Intelligent Fabric dynamisch die Applikationen im VXLAN oder im physischen Netzwerk und erstelle das VNP sowie die Netzwerk-Services. Um die Migration zu einer SDN-Umgebung zu vereinfachen, unterstützt die Intelligent Fabric laut Aussendung Openflow 1.3, das Openstack-Netzwerk-Plug-in (Neutron), RESTful-APIs sowie eingebettetes Python-Scripting. Die Integration mit NEC habe man bereits demonstriert. Für das Management der Intelligent Fabric biete die Lösung Omnivista 2500 die vollständige Übersicht über das Netzwerk inklusive der Endgeräte und Applikationen. Sie umfasse zudem Werkzeuge für die Kapazitätsplanung.

Die Enterprise-Sparte des französischen Konzerns Alcatel-Lucent befindet sich seit Ende vergangenen Jahres im Besitz der chinesischen Industrie-Investmentgesellschaft China Huaxin. Alcatel-Lucent erhielt dafür 202 Millionen Euro. Für Alcatel-Lucent selber gab Nokia im April dieses Jahres ein Angebot zur Übernahme in Höhe von rund 15,6 Mrd. Euro ab.

http://enterprise.alcatel-lucent.com