Sitz der Software AG in Darmstadt (Bild:SAG)

Das nach SAP zweitgrösste Softwarehaus Deutschlands, die Darmstädter Software AG, wird zerschlagen. Nur wenige Monate nach der Übernahme durch den US-Finanzinvestor Silver Lake veräussert der Konzern nun zwei ihrer Kern-Sparten an den US-IT-Dienstleister IBM. Der Verkauf von Streamsets und Webmethods soll der Software AG Einnahmen in Höhe von 2,13 Milliarden Euro in die Kassen spülen, wie die Darmstädter wissen lassen.

Die beiden Sparten zählen zum Geschäftsmodell iPaaS (integration platform-as-a-service). Bestimmte Verwaltungsfunktionen, die diese Geschäftsbereiche betreuten, sollen jedoch bei der Software AG verbleiben, genauso wie die Cloud-Plattform Cumolocity, das Datenbank-Managementsystem Adabas und die Programmiersprache Natural, heisst es. Zu Umsatzanteilen der jeweiligen Geschäfte wurden keine Angaben gemacht. Wobei bekannt ist, dass die Software AG im Segment Adabas & Natural etwa ein Viertel ihres Gesamtumsatzes erwirtschaftet. Die Übernahme der zwei abgespaltenen Divisionen durch IBM soll im zweiten Quartal abgeschlossen sein.

Zur Erinnerung: Der Finanzinvestor Silver Lake hatte erst im Herbst die Übernahme der Mehrheit an der Software AG für - einschliesslich Schulden - 3,2 Milliarden abgeschlossen und angekündigt, das Unternehmen von der Börse nehmen zu wollen. Dafür unterbreitete der kalifornische Technologieinvestor nun den restlichen Aktionären ein Delisting-Angebot über 32 Euro je Aktie. Das entspricht dem Übernahmeangebot vom Sommer. Silver Lake hält bereits 93,3 Prozent an der Software AG. Um die restlichen Aktionäre zwangsabzufinden (Squeeze Out), benötigt der US-Investor 95 Prozent der Software AG-Anteile. An der Börse lagen die Software-AG-Titel am Montag 1,9 Prozent im Plus bei 32,42 Euro.