Wachstumseinbruch bei Zoom (Bild: Allie Smith auf Unsplash.com)

Nach dem Hype am Beginn der Corona-Panemie flacht das Wachstum beim US-amerikanischen Videokonferenz-Dienst Zoom weiter ab. Gemäss den Firmenangaben gab es im vergangenen Vierteljahr im Vergleich zur selben Vorjahresperiode nur noch ein Umsatzplus von acht Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Dollar. Der Gewinn sackte unter dem Strich im Ende Juli abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal 2022 auf nunmehr 45,7 Millionen Dollar ab von 316,9 Millionen Dollar noch vor Jahresfrist. Einer der Gründe seien deutlich gestiegene Marketing-Ausgaben, so der Dienst.

Zoom mit Zentrale im kalifornischen San José hatte seine Software für Videokonferenzen ursprünglich für den Einsatz in Unternehmen entwickelt. Mit Beginn der Corona-Pandemie wurde die Software schlagartig zu einem Massenprodukt. Nicht nur Firmen nutzten Zoom, um ihre Geschäfte im Homeoffice weiterzuführen, sondern auch Verbraucher griffen darauf zurück, etwa für Familientreffen oder Yoga-Stunden. Dieses explosive Wachstum flaute bereits mit dem Abbau der Corona-Einschränkungen aber wieder deutlich ab.

Um weiter wachsen zu können, haben die Kalifornier ihr Hauptaugenwerk nun auf grosse Unternehmenskunden und unter anderem das Geschäft mit Call-Centern gerichtet. Zur Strategie gehört auch, die starke Position bei Videokonferenzen zu nutzen, um Firmenkunden auch die Sprachtelefonie anzubieten. In diesem Bereich - Zoom Phone - sei das vergangene Quartal das bisher beste gewesen, so das Konzern-Management. Im Online-Geschäft, das Zoom vor allem mit Verbrauchern und kleinen Unternehmen macht, wird für das laufende Geschäftsjahr nun ein Rückgang von sieben bis acht Prozent erwartet. Zuvor rechnete Zoom hier mit stagnierenden Erlösen. Die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr senkte Zoom von zuvor gut 4,5 Milliarden Dollar auf neu knapp 4,4 Milliarden Dollar.