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Das Entdecken wichtiger Informationen auf Twitter kann mitunter mühsam sein. Spätestens wenn der eigene Following-Count in deutlich dreistellige Bereiche wächst, leidet selbst bei akribischer Listenführung schnell die Übersicht. ViewRL, ein Dienst der britischen Kreativagentur Young, bringt etwas Ordnung zurück ins Kurznachrichten-Chaos, indem es Links aus dem Twitter-Stream fischt und durchsuchbar macht.

"Ich esse einen Keks", "Warum ist das Wetter so mies?" und "Guten Morgen". Auch besonders geschätzte Mituser des Kurznachrichtendienstes Twitter geben keine Liefergarantie für besonders wichtige Informationen. Selbst das beste Mikromanagement kann kaum verhindern, dass potenziell interessante Neuigkeiten und Entdeckungen im Schwall semi-interessanter Einzeiler untergehen. Besonders schade ist es, wenn es sich dabei um Verweise auf besonders lesenswerte Artikel oder sehenswürdige Videos handelt.

Etwas Erleichterung bringt ViewRL. Einmal mit dem eigenen Twitter-Konto verknüpft, fischt das Webtool sämtliche Links aus den ein- und ausgehenden Nachrichten. Diese ordnet es, versehen mit einem Thumbnail, in übersichtlicher Form an. Scrollt man in der Liste weiter, so werden ältere Verknüpfungen nachgeladen.

Klickt man auf einen der Verweise, so sieht der User den dazugehörigen Tweet als auch den vollständigen Link, der bei Nutzung eines ShortURL-Services entschlüsselt wird. Dieser kann direkt über den Service geteilt oder in die Favoritenliste aufgenommen werden, womit ViewRL auch die Grundfunktionalität eines Online-Bookmarkingdienstes bietet. Die Anzeige lässt sich zudem sortieren, derzeit kann der komplette Stream durchsucht oder auch nur Links aus sogenannten Mentions, dies sind Twitter-Nachrichten, die den jeweiligen User erwähnen, angezeigt werden. Eine Suchfunktion ermöglicht außerdem das Aufspüren bestimmter Inhalte.

Im Kurztest präsentierte sich ViewRL, das noch in der Betaphase steckt, als interessante und handlich gestaltete Ordnungshilfe. Jedoch fiel im Testlauf zeitweise der Server aus, was auf einen grösseren Ansturm an neuen Benutzern hindeuten dürfte. Es stellt sich die Frage, ob sich die gebotenen Features nicht auch einfach in populäre Twitter-Clients wie Seesmic oder Tweetdeck integrieren lassen, wodurch die Nutzung eines spezialisierten Zusatzdienstes hinfällig wird.