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Der Verband der US-Musikwirtschaft (RIAA) hat die Umsätze der Musikbranche für das Jahr 2011 veröffentlicht. Erstmals seit 2004 ist der Umsatz aus Musikverkäufen demnach wieder gestiegen. Sieben Mrd. Dollar hat die Industrie mit dem Verkauf von digitalen und analogen Musikverkäufen verdient. Das entspricht einem Plus von 0,2 Prozent gegenüber 2010.

Nachdem Downloads die CD bei den verkauften Stückzahlen überholt haben, sind sie jetzt auch erstmals für mehr als die Hälfte des Umsatzes verantwortlich.
Die Musikindustrie scheint damit die Talsohle hinter sich zu haben, die Tendenz zeigt wieder nach oben. Die Downloads sind der Motor des Wachstums.

In den USA ist der Umsatz mit Downloads 2011 um 17 Prozent auf 2,6 Mrd. gestiegen. Das Geschäft mit Tonträger-Verkäufen ist im gleichen Zeitraum um 7,7 Prozent zurückgegangen. Mit den Ergebnissen ist die RIAA recht zufrieden, an die Umsatzrekorde aus den späten 1990er-Jahren kann die Industrie allerdings noch nicht annähernd anknüpfen. 1999 war das Jahresergebnis doppelt so hoch wie 2011. Trotzdem ist der Ausblick für die Branche optimistisch. Die Einnahmen aus Streaming-Diensten sind in der Jahresstatistik gar nicht enthalten. Die Forderungen nach schärferen Massnahmen gegen Urheberrechtsverletzungen werden ob der Digital-Geschäfte künftig schwieriger zu argumentieren sein.

Der Umsatz mit Abo-Diensten belief sich im vergangenen Jahr auf 241 Mio. Dollar, was einem Zuwachs von 13 Prozent entspricht. Das stärkste Umsatzwachstum auf dem US-Markt haben 2011 übrigens die Schallplatten erreicht mit 99,6 Prozent. Vinyl hat sich als kleines, feines Nischenprodukt etabliert. Es gilt aber zu bedenken, dass bei einem kleinen Markt auch hohes prozentuelles Wachstum nicht so viel ändert. Vinyl ist für Liebhaber, die Klangqualität und Haptik schätzen. Auch DJs schwören teilweise darauf. Ein Massenmarkt werden Schallplatten aber wohl nie mehr werden.