thumb

Die unsichere Wirtschaftslage im ersten Halbjahr 2011 hat das rasante Wachstum der Schweizer Software-Industrie gebremst aber nicht gestoppt.
Erstaunlich viele Schweizer Software-Hersteller bieten ihre Lösungen bereits heute "als Service" über Internet an und sind damit gut für die Zukunft gerüstet.

Schweizer Softwarehersteller sind gut für die Zukunft gerüstet. Fast zwei Drittel (62 Prozent) der Schweizer Hersteller von Standard-Software bieten heute bereits Lösungen im "as-a-Service"-Modell an. Dies zeigt die neueste Ausgabe des "Swiss Software Industry Index" (SSII), der heute von den Analysten und Beratern von Sieber & Partners veröffentlicht wurde.

Die Software-Hersteller sind damit wesentlich weiter als ihre Kunden. Denn während die Branche sich selbst eine gute Note gibt und mehrheitlich glaubt, ihre Mitarbeitenden hätten die Kompetenz, moderne "SaaS"-Lösungen (Software-as-a-Service) zu entwickeln und zu verkaufen, ist die Nachfrage danach wesentlich geringer. Der Bereitschaft ihrer Kunden, SaaS-Lösungen anzuschaffen, wird auf einer Skala von 1 bis 6 mit durchschnittlich 3,2 bewertet.

Trotzdem glaubt die Schweizer Software-Branche, dass Software-as-a-Service und "Cloud Computing" (Bezug von Rechenleistung und Speicher aus einer "Computerwolke" im Internet) nicht einfach Marketing-Begriffe sind, die früher oder später verschwinden werden. So sind 40 Prozent der Software-Hersteller in der Schweiz überzeugt, dass das SaaS-Angebot sich positiv auf den Umsatz auswirkt oder dies zukünftig tun wird.

Wachstum der Branche verlangsamt

Mit einem durchschnittlichen Wachstum von 7,1 Prozent des Umsatzes im ersten Halbjahr 2011 steht die Schweizer Software-Branche im Vergleich zur Gesamtwirtschaft weiterhin sehr gut da. Allerdings hat sich das Wachstum der Branche im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2010 stark reduziert. Besonders die Hersteller von Standard-Lösungen, beispielsweise Geschäftssoftware für KMU, spürten eine markante Verlangsamung der Umsatzsteigerung. Meldeten sie im zweiten Halbjahr 2010 noch ein fast schon "tigerhaftes" Umsatzwachstum von 12,9 Prozent, so wuchs der Absatz im ersten Halbjahr 2011 "nur" noch um 5,9 Prozent. Besser erging es den Herstellern von Individuallösungen, die oft an langfristigen Projekten arbeiten. Ihr Umsatz wuchs immer noch um sehr respektable 6,9 Prozent.

Auch die Gewinne konnten die Schweizer Software-Hersteller in der ersten Hälfte des Jahres - trotz unsicherer Konjunkturlage und Eurokrise - noch leicht steigern. Auf EBIT-Stufe verdienten Standard-Softwarehersteller 4,4 Prozent mehr, der Gewinn der Hersteller von Individuallösungen legte um 5,8 Prozent zu.

Mit der neuen Ausgabe des "Swiss Software Industry Index" zeigt sich einmal mehr, dass die Software-Branche in der Schweiz nicht nur rasch wächst sondern auch relativ krisenresistent ist. 120 Firmen haben an der Webumfrage zur Erhebung des Index teilgenommen. Die Mehrheit (72 Prozent) der teilnehmenden Firmen existiert seit über sechs Jahren, immerhin über ein Drittel (38 Prozent) hat auch einen oder mehrere Standorte ausserhalb der Schweiz und 19 Prozent der teilnehmenden Firmen beschäftigt über 100 Mitarbeitende. Die Firmen, die an der Erhebung mitgemacht haben, repräsentieren über 8.500 Mitarbeitende und einen Umsatz von über einer Milliarde Franken.

2525-2525spssiiabbildung1.jpg