Logobild: ARM

Der Chip-Designer ARM mit Hauptsitz im britischen Cambridge, dessen Prozessorarchitektur praktisch in allen Smartphones steckt und verstärkt auch in Rechenzentren zum Einsatz kommt, prognostiziert für das laufende Quartal einen Umsatz zwischen 850 und 900 Millionen Dollar. Da Analysten im Schnitt nur mit einem Ausblick von 778 Millionen Dollar gerechnet hatten, schnellte der Kurswert der ARM-Aktie gleich um 50 Prozent nach oben.

ARM ist erst seit letztem Herbst an der Börse kotiert, und die Aktie hing zunächst am Ausgabepreis von 51 Dollar fest, bevor sie zu steigen begann. Der aktuelle Kurssprung beförderte den Wert nun an die Marke von 120 Dollar heran.

Der verstärkte Einsatz von KI-Technologie treibe auch die Nachfrage nach Chips mit Arm-Architektur an, erläutert ARM-CEO Rene Haas. Auf Basis der von ARM entworfenen Chip-Architekturen entwickelt unter anderem Apple die Prozessoren für seine iPhones - und inzwischen auch für die Mac-Computer. Auch der Halbleiterkonzern Qualcomm, mit dessen Chips viele Android-Smartphones laufen, greift darauf zurück. Die Kunden zahlen an ARM Abgaben für die Verwendung der Chip-Architektur.

Bei der neuesten Chip-Architektur mit der Bezeichnung V9 sei diese Abgabe in etwa doppelt so hoch wie bei der vorherigen, betont Haas. Da die darauf basierenden Chips inzwischen in allen neuen Premium-Smartphones zum Einsatz kämen, pushe dies auch den ARM-Umsatz. Noch lukrativer für den Chipdesigner sind die Prozessoren für Rechenzentren, die Abgaben für gleich mehrere Rechenkerne bringen. Auch der Vorstoss ins Autogeschäft zahlt sich für ARM aus. Und die Architektur steckt auch beispielsweise in Samsungs Fernsehgeräten und in den stark nachgefragten KI-Prozessoren des Halbleiterkonzern Nvidia.