Grafik: GDI

Die chinesische Kurzvideo-Plattform Tiktok erfährt derzeit eine grosse, aber auch kontroverse mediale Präsenz. Im dritten Quartal des laufenden Jahres war Tiktok die meist heruntergeladene App im Apple Store. Zuletzt wurden allerdings Zensur-Vorwürfe laut, hatte Tiktok doch den Beitrag einer jungen Amerikanerin gesperrt, die in einem Schminkvideo einen Aufruf gegen die Verfolgung der Uiguren in China versteckte. Das GDI (Gottlieb Duttweiler Institut) hat nun Nutzungszahlen für die Schweiz erhoben.

Aufgrund der hohen medialen Präsenz der App sieht man das Wort Tiktok zunehmend auch auf Post-Its von Brainstorming-Übungen an Social-Media-Workshops. Werbetreibende fragen sich, ob Sie auf diesen Kanal setzen sollen. Dies umso mehr, als der Kanal auch als zukünftige Verkaufsplattform gesehen wird. Doch wie verbreitet ist TikTok in Deutschland und der Schweiz tatsächlich? In einer Umfrage im Juli 2019 hat das GDI in den beiden Ländern je 1000 Menschen zwischen 16 und 80 Jahren befragt. Das Resultat: Tiktok wird zu einem Grossteil von Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 20 Jahren verwendet. Hier haben 13 Prozent angegeben, dass sie die Plattform regelmässig nutzen. Schon bei den 21- bis 25-Jährigen waren es nur noch knapp 3 Prozent. Danach nimmt die Zahl derer, die TikTok verwenden oder es bereits ausprobiert haben, stark ab. Bei den über 30-Jährigen liegt ihr Anteil ebenfalls unter 10 Prozent.

Vergleicht man diese Zahlen mit den zeitgleich erhobenen zu Instagram, zeigen sich deutliche Unterschiede. Zwar ist auch hier die Nutzergruppe der 16- bis 20-Jährigen mit über 85 Prozent am grössten. Im Gegensatz zu Tiktok sinken die Nutzerzahlen aber viel weniger drastisch. So gaben 75 Prozent der 21- bis 25-Jährigen an, Instagram regelmässig zu nutzen, und auch unter den 26- bis 30-Jährigen sind es noch etwas mehr als 52 Prozent. Im Vergleich dazu beläuft sich die Zahl der Tiktok-Nutzer im gleichen Alter auf nur 2.5 Prozent. Und während Tiktok bei über 40-Jährigen nur noch von unter 2 Prozent genutzt wird, gaben in der Gruppe der 41- bis 45-Jährigen Befragten noch knapp 20 Prozent an, Instagram regelmässig zu nutzen. Unter 10 Prozent fällt die Nutzungsrate erst bei den über 66-Jährigen.

Die Zahlen für die Schweiz und Deutschland unterscheiden sich dabei kaum, weshalb sie in der Grafik nicht gesondert dargestellt werden.