Swisscoms Italientochter Fastweb übernimmt wie bereits im Juli angekündigt die Lizenz für die Frequenznutzung von Aria, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft von Tiscali, für 40 MHz auf dem 3,5-GHz-Band sowie die Fixed-Wireless-Access-Sparte (FWA) von Tiscali. Fastweb sichere sich mit dieser Übernahme einen langfristigen Zugang zum wertvollen 5G-Frequenzspektrum, teilte Swisscom dazu mit.
Bei der Ankündigung der Transaktion wurde für diese ein Wert von rund 150 Millionen Euro genannt. Nun wird dafür eine Summe von rund 198 Millionen Euro angegeben, 130 Millionen davon in bar - wovon 50 Millionen noch im laufenden und 80 Millionen im kommenden Jahr fällig werden - sowie 55 Millionen für eine Grosshandelsvereinbarung über vier bis fünf Jahre. Denn gleichzeitig hat Tiscali mit Fastweb einen Grosshandelsvertrag abgeschlossen für den vollständigen Zugang zum glasfaserbasierten Netz von Fastweb. 13 Millionen Euro des Transaktonwerts sind Schulden gegenüber Lieferanten. Fastweb finanziere die Transaktion mit eigenen Barreserven, heisst es. Die im Vergleich zur Ankündigung vom Juli um rund 45 Millionen Euro höhere Summe erklärt Swisscom mit der jüngsten Marktdynamik. Gleichzeitig werde damit der Neustart von Tiscali und die Umsetzung von Restrukturierungsplänen unterstützt.
Mit dem Kauf wechseln insgesamt 835 Funktürme sowie 34 Mitarbeitende zu Fastweb. Der grösste Wertanteil der Transaktion liege für Fastweb jedoch beim Frequenzspektrum von 40 MHz im 3,5 GHz Frequenzband, erklärte schon im Juli ein Swisscom-Sprecher. Dieses sei wichtig im Hinblick auf die demnächst bevorstehende Auktion von 5G-Frequenzen in Italien. Insgesamt sei der Kauf ein wichtiger Schritt für Fastweb in der Konvergenzstrategie, also dem Anbieten von Festnetz- und Mobilfunkprodukten.
Der Deal soll bereits in den kommenden Wochen unter Dach und Fach gebracht werden.
