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Swisscom ist dabei, ein Netz für das Internet der Dinge auszutesten. Das sogenannte Low Power Network (LPN) sei das erste seiner Art in der Schweiz und verbinde Gegenstände, die nur kleine Datenmengen austauschen und mit geringem Stromverbrauch auskommen, teilt der Konzern via Aussendung mit.

Das Low Power Network soll den Angaben zufolge bestehende M2M-Lösungen auf Mobilfunkbasis ergänzen. Das Pilotprojekt für dieses komplementäre Netz startet demnach im April in den Regionen Zürich und Genf.

Gedacht sei das LPN oder Low Power Wide Area Network (LPWAN) für die Vernetzung von Spezialanwendungen im Bereich Machine-to-Machine (M2M), bei denen keine SIM-Karten zum Einsatz kommen, schreibt Swisscom. Sensoren, intelligente Zähler oder Ortungslösungen tauschen lediglich kleine Datenmengen aus und benötigen dafür wenig Bandbreite und Leistung. Übermittelt werden sporadisch kleine Datenpakete. LPN werde dieser Anforderung gerecht, verspricht Swisscom. Vorteil sei, dass der Betrieb des Netzes wenig Strom benötige und daher entsprechend energieeffizient sei. LPN eigne sich daher für die Vernetzung von Gegenständen, die über kleine Batterien verfügen und auf lange Akkulaufzeiten angewiesen sind. Jaap Vossen, Leiter M2M Sales & Marketing bei Swisscom, meint: "Mit LPN ermöglichen wir auf einen Schlag unzählige neue M2M-Anwendungen für alle Branchen. Zum Beispiel die Vernetzung von Alltagsgegenständen wie Sensoren, Wasserdispenser, Abfalleimer oder Briefkästen. Der Besitzer erhält in Echtzeit eine Nachricht, sobald beispielsweise die Briefpost eingetroffen ist."

Das Low Power Network soll bestehende M2M-Lösungen auf Mobilfunkbasis ergänzen. Es besteht aus zusätzlichen Gateways mit geringer Sendeleistung (max. 0,5 Watt), die an verschiedenen Standorten installiert werden. Die Emissionen sollen deutlich unter denen eines Funktelefons zu Hause liegen. Die Verbindung der Sensoren erfolge auf Nebenfrequenzen im konzessionsfreien ISM 800 Band, heisst es.

Swisscom gehört seit Anfang Jahr auch der Lora Alliance an. Diese setzt sich für einen offenen globalen Standard von LPN ein. Nebst Marktführern im Bereich Netzwerke schliesst Lora Modul- und Sensorhersteller, Antennen-Betreiber, Systemintegratoren sowie E2E-Lösungsanbieter zusammen (www.lora-alliance.org). Das Beratungsunternehmen Machina Research schätzte im Februar 2015, dass bis ins Jahr 2023 weltweit über 3 Milliarden M2M-Verbindungen über LPN erfolgen werden.