Organisiert den Swiss Telecommunication Summit: Asut

Teils vor Ort im Kursaal Bern und teils auf einer Online-Eventplattform wohnten diese Woche rund 500 Teilnehmende aus Wirtschaft, Forschung, Bildung, Verwaltung, Politik und Medien dem diesjährigen Swiss Telecommunication Summit bei. Im Zentrum der Referate und Podiumsdiskussionen stand der Schweizer Pioniergeist, der heute stärker gefragt sei denn je, um die anstehenden Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen oder gar als Chance zu nutzen, so der Tenor.

Klimawandel, Europapolitik, Kostenexplosion im Gesundheitswesen: Die Corona-Epidemie und ihre Auswirkungen auf Wirtschaft, Arbeitswelt und Gesellschaft seien nicht die einzigen Herausforderungen, mit denen sich die Schweiz konfrontiert sehe. Umso mehr, so die Botschaft des diesjährigen Swiss Telecommunication Summit, müsse sich die Schweiz auf ihre Stärken besinnen. Auf den Pioniergeist, den Mut und die Risikobereitschaft, mit dem sie im 19. Jahrhundert Industriegeschichte geschrieben habe. Heute komme den digitalen Technologien die Rolle zu, die damals die Schweizer Ingenieurkunst eingenommen habe.

Denn Pioniere würden die Grundlagen für Veränderungen schaffen. Am Swiss Telecommunication Summit kam eine ganze Reihe von Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Forschung zu Wort, die für diesen "Esprit pionnier" stehen – und mit disruptiven Innovationen etablierte Ideen und Märkte aufbrechen und verändern. Zum Beispiel Mathias Ruch, der sich als CEO und Gründer des Startups Crypto Valley Venture Capital (CV VC) für Blockchainprojekte engagiert. Der Wissenschaftsjournalist Beat Glogger, der auf die Umbrüche in der Medienlandschaft mit der Gründung von Higgs.ch reagiert hat, einer Online-Plattform für Wissenschaftsjournalismus. Oder die Jungunternehmerin Dalith Steiger, Mitbegründerin des mehrfach ausgezeichneten AI-Hubs "Swiss Cognitive". Christian Keller, Vorsitzender der Geschäftsleitung von IBM Schweiz, erläuterte, wie die Schweizer Spitzenforschung durch immer neue Pionierleistungen die Erkenntnisse bereitstelle, die Voraussetzung für neue Technologien seien. Und Vanessa Wood, Vizepräsidentin für Wissenstransfer und Wirtschaftsbeziehungen an der ETH Zürich zeigte, dass innovative Spin-off-Gründerinnen und -Gründer mit Kreativität, Leidenschaft und harter Arbeit den Transfer von der Wissenschaft zur erfolgreichen Anwendung ermöglichten.

Bundesrätin Viola Amherd, Chefin des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS, rief am Swiss Telecommunication Summit in Erinnerung, dass die Schweiz immer wieder ein besonderes Talent dafür bewiesen habe, durch Krisenzeiten verursachte Zäsuren als Chance zu nutzen. Beides, den Pioniergeist, der sich auf unbekanntes Terrain wage, und den Mut, Widrigkeiten als Ansporn zu nutzen, habe die ICT-Branche während der Corona-Krise bewiesen. Bea Knecht, Gründerin und Verwaltungsratsmitglied von Zattoo, Pionierunternehmen im Bereich TV-Streaming, bezeichnete sie gar als die (noch) unbesungene Heldin der Corona-Krise, an deren Nutzen für die Schweiz nach dieser schwersten Gesundheitskrise der letzten Jahrzehnte niemand mehr Zweifel anmelden könne. Denn ohne digitale Technologien hätte die Pandemie Gesellschaft und Wirtschaft wohl völlig lahmgelegt.

Zur Sprache kamen aber auch die Hürden, die sich dem Pioniergeist entgegenstellen und die es zu überwinden gelte. So debattierten Pascal Grieder, André Krause und Urs Schaeppi, die CEOs von Salt, Sunrise UPC und Swisscom, mit Bakom-Direktor Bernhard Maissen darüber, wie Telkos der berüchtigten Commodity-Falle entkommen und sich dabei gegen die globalen Konkurrenten behaupten könnten. Und die FDP-Ständerätin Johanna Gapany sprach über den Balanceakt der Politik, deren schwierige Aufgabe es sei, mögliche Risiken der Digitalisierung abzufedern ohne ihr Fortschrittspotenzial zu hemmen.

Weitere Einblicke in den Alltag von Pionieren gaben Stefan Muff, VR-Präsident und Co-Owner von Axon Management, die SRF Direktorin Nathalie Wappler, der CEO der Online-Bank Neon Jörg Sandrock und Sylvia Stocker von Arabeque LLQ, die sich bestens mit sozialen Robotern auskennt. Zum Abschluss zeigte Oliver Hess, Gründer und CEO der Wiesenschwein AG, dass Pioniergeist und bodenständige Landwirtschaft bestens zueinander passen und digitale Technologien zu einem tiergerechten Schweineleben beitragen können.

Mit seinem Seminar bewies der Schweizerische Verband der Telekommunikation (Asut) auch selber Pioniergeist: Das Seminar fand als "hybrider" Anlass gleichzeitig im Kursaal Bern und auf einer Online-Eventplattform statt. Aufgrund der strengen Auflagen durfte vor Ort nur teilnehmen, wer geimpft, genesen oder negativ getestet war. Als Alternative ermöglichte Asut die Teilnahme über eine Online-Eventplattform mit einem vielfältigen Zusatzangebot. Dazu gehörten neben dem virtuellen Besuch der Begleitausstellung im Forum des Berner Kursaals auch ausgewählte Kurzvideobotschaften sowie viele weitere Hintergrundinformationen.

Die einzelnen Referate können hier!! heruntergeladen werden.