Für das erste Quartal 2012 erreicht der Swico ICT Index 100.2 Punkte und ist damit zum ersten Mal seit Messbeginn nur noch knapp positiv. Auf der Skala entsprechen Werte unter 100 Punkte einer negativen und Werte über 100 Punkte einer positiven Stimmung. Gegenüber dem letzten Quartal 2011 gibte es also erneut einen deutlicher Rückgang.

Der Rückgang betrifft laut Swico alle Segmente, jedoch aus unterschiedlichen Gründen und in unterschiedlicher Stärke. Je ca. 40 Prozent der Unternehmen in den Segmenten Consumer Electronics und Imaging, Printing & Finishing, erwarten demnach einen Rückgang der Sales Pipeline. In diesen beiden Segmenten ist auch der Anteil an Unternehmen, welche einen Rückgang der Auftragseingänge erwarten, besonders gross. Ihr Anteil beträgt ca. 40 Prozent.

Insbesondere bei der prognostizierten Umsatzentwicklung treten die Unterschiede zwischen den einzelnen Segmenten deutlich zu Tage: In den Segmenten Software-Entwicklung, IT-Services und Consulting erwarten jeweils zwischen gut 40 Prozent und knapp 60 Prozent der Unternehmen nach wie vor ein Umsatzwachstum.

Trotz erwartetem Umsatzwachstum ist jedoch auch in diesen Segmenten der Anteil der Unternehmen, die eine sinkende Bruttomarge erwarten, grösser als der Anteil der Unternehmen, die steigende Margen erwarten. Die Erwartung an die Entwicklung der Bruttomarge ist jedoch stark von der Firmengrösse abhängig. Kleinbetriebe mit bis zu 50 Mitarbeitern sind von sinkenden Bruttomargen deutlich stärker betroffen.

Hauptgrund für die sinkende Rentabilität ist Swico gemäss ein starker Preis- und Margendruck. In diesem Zusammenhang stelle auch der aktuell starke Schweizer Franken nach wie vor eine Herausforderung für die Branche dar, heisst es. In besonderem Masse gelte dies für das Segment Imaging, Printing & Finishing, welches unter besonders starkem Konkurrenzdruck von Anbietern aus dem grenznahen Ausland steht und entsprechend vor der Herausforderung weiter sinkender Preise.

Ähnlich präsentiert sich die Situation im Segment Consumer Electronics. Auch hier werden stark fallende Preise – und damit sinkende Margen -erwartet. Hierzu Andreas Knöpfli, Präsident Swico: „Der Swico ICT Index hat leider weiterhin einen negativen Trend und ist nun auf dem tiefsten Stand seit Erhebungsbeginn. Die Abkühlung macht sich in allen Bereichen bemerkbar, obwohl die Gesamtsicht immer noch leicht positiv ist. Wie schon in den Vorquartalen bewegen sich die Bereiche Consumer Electronics wie auch der Imaging, Printing & Finishing Bereich in einem schwierigen Umfeld, neu sind auch die Aussichten im Technologie-Bereich tendenziell negativ. Die generellen konjunkturellen Aussichten werden mehrheitlich als schwierig bezeichnet und der Preis- und Margendruck hat stark zugenommen, nicht zuletzt aufgrund der nach wie vor suboptimalen Wechselkurssituation.“

Die negative Erwartung hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung wird im Segment IT-Services heraus-gestrichen, wo sie sich insbesondere im zurückhaltenden Kundenverhalten zeigt.

Nichts desto trotz, bleibt aber auch der Fachkräftemangel ein nach wie vor dominierendes Thema in der Branche. In den Segmenten IT-Technology, Software und IT-Consulting bleibt die Schwierigkeit, qualifiziertes Personal zu rekrutieren, die am häufigsten genannte Herausforderung für das nächste Quartal. All dies soll jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass die ICT-Branche als Ganzes in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld nach wie vor einen positiven Indexwert erreicht. Der Fachkräftemangel bietet zudem vielen jungen Berufsanfängern ausgezeichnete Karrierechancen. Die ICT-Branche leistet damit auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung hoch-qualifizierter Arbeitsplätze in der Schweiz.