Social Media: Marketer brauchen neue Strategie für Threads (Foto: pixabay.com, Gerd Altmann)

Von den Vermarktern mit einem Account bei X (früher Twitter) oder Instagram werden 80 Prozent wahrscheinlich Metas Pendant Threads ausprobieren, zeigt die "Social Media Landscape Survey" von Capterra. Gleichzeitig gehen 66 Prozent der Befragten davon aus, dass durch diese Neueinführung Instagram und Facebook für Marketing-Zwecke weniger attraktiv werden. Insgesamt werde die Fragmentierung der Landschaft der sozialen Medien grosse Auswirkungen haben. Dafür verantwortlich sind laut der Studie Threads, die Umbenennung von Twitter und die Einführung von reinen Textposts bei Tiktok.

Vermarkter sind an neuen Plattformen wie Threads durchaus interessiert. Es muss jedoch einen klaren Return on Investment geben. Das ist vor allem der Fall, da neue Plattformen auch eine grosse Investition an Zeit und Geld bedeuten. Tatsächlich würden 70 Prozent der Befragten nur dann in eine Alternative zu X investieren, wenn sich dadurch herausragende Vorteile ergeben. Der Hauptgrund für die Investition in eine neue Social-Media-Plattform oder App für Marketing oder Werbung wäre für 40 Prozent der Befragten der Kontakt zu neuen oder möglichen Kunden.

Marketer folgen aber nicht nur ihren Kunden, sondern beobachten auch die Aktivitäten der Konkurrenz sehr genau. Ebenfalls 40 Prozent der Studienteilnehmer wollen eine neue oder vielversprechende Plattform eher nur dann nutzen, wenn der Mitbewerb sie bereits für das Marketing erfolgreich einsetzt. Laut Meghan Bazaman, Senior Marketing-Analystin von Capterra, sollten die Unternehmen durchaus zu Experimenten ermutigt werden. Ein "Overcommitting" sei jedoch zu vermeiden.

Seit Elon Musk X übernommen hat, gibt das Gros der Vermarkter an, dass ihre Firmen mit neuen Plattformen experimentiert haben. So sagen 69 Prozent, dass sie in dem Bereich entweder einen Account als Ergänzung oder Alternative zu X genutzt oder erstellt haben. 35 Prozent jener, die nach Musks Übernahme bei der Werbung pausiert hatten, sind jedoch bereits wieder bei den ursprünglichen Werten angelangt. 43 Prozent betonen, dass sie weder eine Pause eingelegt haben noch Werbekampagnen eingestellt haben. Es besteht also eine gewisse Bereitschaft, auch in schwierigen Zeiten nicht das Handtuch zu werfen.

Schwerer haben es jedoch laut der Umfrage dezentrale Social Networks wie Mastodon, Post und Bluesky trotz ihrer zunehmenden Attraktivität. Sie bleiben für Vermarkter eine Herausforderung. Verantwortlich dafür ist auch ihre geringere Azeptanz im Vergleich zu bereits etablierten Plattformen sowie ihren Komplexitäten bei der Erstellung und Nutzung von Accounts. Tatsächlich haben 61 Prozent der Vermarkter, die nach der X Übernahme auf Mastodon gesetzt hatte, bereits wieder damit aufgehört, diese Plattform zu nutzen, heisst es.