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In Kalifornien sorgt ein neues Gesetz dafür, dass Jugendliche unter 18 Jahren ihre alten Meldungen auf diversen Webseiten und sozialen Netzwerken von den Betreibern löschen lassen können. Nicht zuletzt deshalb, um die Chancen der Teenager bei späteren Bewerbungen zu verbessern.

Wie relevant es bei der Jobsuche sein kann, einen guten Eindruck im Social Web zu hinterlassen, verrät etwa Coach und Unternehmensberater Leopold Faltin: "Social Media wird immer wichtiger, um einen Job zu bekommen. Wenn ich private Dinge veröffentliche, muss ich damit rechnen, dass sie allgemein bekannt werden."

Kündigungen aufgrund von Status-Updates, die negativ auf den Arbeitgeber zurückfallen oder das Posten unpassender Fotos sind heute keine Seltenheit mehr - ebenso wenig wie die Tatsache, dass viele Vorgesetzte sich bereits vorab über die Social-Media-Präsenz der Bewerber informieren. Nicht nur Jugendliche sollten von dem Recht auf Löschung profitieren, so Faltin: "Es sollte allgemein möglich sein, seine Daten zu löschen - als 19-Jähriger ist man schliesslich nicht so viel bedachter, wie als 18-Jähriger."

Und auch Erwachsene, die bereits seit Längerem im Berufsleben stehen, sind vor Fehlern im Social Web nicht gefeit: "Sie gehen verantwortlicher um als Kinder und Jugendliche, aber perfekt ist niemand." In Bezug auf zu "aufgeräumte" Profile sagt der Coach: "Man muss einen Kompromiss finden. Aber die Gefahr, zu viel von sich preiszugeben, ist sicher grösser als die Gefahr, zu langweilig zu wirken."

Sogar im Online-Berufsnetzwerk Linkedin ist Vorsicht geboten, wenn man die Chance auf den Traumjob nicht versäumen will. "Es wird nur ein Profil dargestellt, das aber nicht für jeden potenziellen Arbeitgeber passt. Bei Bewerbungen sollte man sich immer ganz gezielt für den ausgeschriebenen Job bewerben." In den individuell angepassten Motivationsschreiben gehe es nicht darum, etwas zu erfinden - vielmehr hebe man die Seiten seiner Persönlichkeit hervor, die für den Job relevant sind.