Grafik: Swico

Die Schweizer ICT-Branche atmet gemäss dem aktuellen ICT Index des Branchenverbandes Swico im zweiten Quartal 2024 auf, nachdem sie eine Phase der Unsicherheit durchlaufen hat. Obwohl der aktuelle Indexwert noch leicht unter dem langjährigen Durchschnitt von 110.9 liegt, zeichnet sich eine Stabilisierung der Branche ab. Diese positive Entwicklung sei auf mehrere Faktoren zurückzuführen, so Swico.

Zum einen rechne das Seco für 2024 mit einem Wirtschaftswachstum von 1.3 Prozent. Gleichzeitig habe sich die Inflation in der Schweiz deutlich abgeschwächt, auf 1.2 Prozent und liege nun auf dem tiefsten Wert seit Oktober 2021.

Dank dieser verbesserten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen könnten sich die ICT-Unternehmen wieder verstärkt branchenspezifischen Themen widmen. Insbesondere der technologische Fortschritt, getrieben durch Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz, rücke erneut in den Fokus. Damit einher gehe ein erhöhter Bedarf an Cybersicherheit, um die zunehmende Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft abzusichern.

Ein weiteres Indiz für die Rückkehr der ICT-Branche auf einen normalen Wachstumspfad sei der verstärkt wahrgenommene Fachkräftemangel. Alle Segmente der Branche, von Software über IT-Services und IT-Technology bis hin zu Consulting, sehen sich demnach im zweiten Quartal mit diesem Engpass konfrontiert. "Der Kampf um die besten Talente ist ein klares Zeichen dafür, dass die Unternehmen wieder vermehrt Aufträge generieren und ihre Teams ausbauen", fasst Giancarlo Palmisani, Leiter Verbandsdienst- leistungen Swico, zusammen.

Trotz des deutlichen Anstiegs des Indexwertes auf 98.9 Punkte (+11.4) bleibt die Branche CE dem Index zufolge knapp unterhalb der Wachstumsgrenze. Die Branche zeigt ein ambivalentes Bild hinsichtlich der Auftragslage. Einerseits erwarten die Anbieter eine Zunahme der Sales Pipeline und einen Anstieg des Auftragseingangs. Andererseits rechnen sie mit einem rückläufigen Wert des Auftragsbestandes. Im Vergleich zu vorangegangenen Quartalen, in denen die Indizes durchweg im negativen Bereich lagen, zeichnet sich jedoch eine positive Trendwende ab.

IPF sieht sich auch im zweiten Quartal 2024 mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Der Indexwert verharrt nach dem drastischen Rückgang Ende 2023 auf einem niedrigen Niveau von 64.2 Punkten. Als Hauptschwierigkeit identifizieren sie die angespannte Marktsituation. Eine rückläufige Nachfrage, gepaart mit zunehmendem Preis- und Kostendruck, setzt die Anbieter unter Druck. Die Unsicherheiten im Markt erschweren eine positive Entwicklung und lassen kurzfristig keine Trendwende erkennen.