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In der Schweiz nutzen erst wenige Unternehmen ihr volles Cloud-Potenzial aus. Dies zeigt die neue PwC-Studie "PwC Cloud Business Survey 2023". Demnach haben nur 7 Prozent der Schweizer Unternehmen die Cloud bereits vollständig eingeführt, 32 Prozent sind gerade dabei, sie einzuführen, und 23 Prozent der Befragten denken darüber nach.

Allerdings weise die Tatsache, dass ein Drittel der Schweizer Unternehmen bereits mit der Cloud-Implementierung begonnen habe, auf eine vielversprechende Veränderung in Richtung digitaler Transformation hin, kommentieren die Studienautoren. 

Wenn die Unternehmensgrösse betrachtet wird, fällt gemäss Untersuchung auf, dass grössere Unternehmen mit höheren Umsätzen (über 500 Mio. USD im letzten Geschäftsjahr) tendenziell weiter fortgeschritten sind, was die Nutzung der Cloud-Technologie betrifft. 11 Prozent der befragten Unternehmen mit einem weltweiten Umsatz von 1 Milliarden USD haben die Cloud bereits vollständig implementiert. Dieser Prozentsatz sinkt auf 6 Prozent bei Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 500 Mio. und 1 Mrd. USD und auf 3 Prozent bei kleineren Unternehmen bis zu 500 Mio. USD. Es sei höchste Zeit für kleinere Unternehmen, auf den Cloud-Zug aufzuspringen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, meinen die Studienverfasser dazu. 

Eine grosse Mehrheit von 84 Prozent der Schweizer Unternehmen plant der Befragung zufolge, ihre Cloud-Einführung innerhalb des nächsten Jahres auszubauen. Hinsichtlich der Cloud-Strategie bevorzugen 70 Prozent der befragten Unternehmen einen Multi-Cloud-Ansatz: Ein Ansatz, der mehrere Cloud-Anbieter einbezieht. Von diesen Unternehmen verwenden fast 85 Prozent einen Haupt-Cloud-Anbieter für den Grossteil der Arbeitslasten, während sie zusätzliche Anbieter für spezielle Aufgaben wie Datenanalysen nutzen. Es gibt jedoch nur wenige Unternehmen, die eine vollständig integrierte Multi-Cloud-Strategie haben. Dabei sei die Wahl des Cloud-Anbieters von entscheidender Bedeutung, da das Unternehmen immer noch für die Verwaltung seiner Daten, die Einhaltung von Vorschriften und das Management von Drittrisiken verantwortlich bleibe, auch wenn die Daten in der Cloud gespeichert seien, heisst es.    Unternehmen, die in den nächsten zwei Jahren branchenspezifische Lösungen einführen möchten, müssen mit Herausforderungen rechnen, so PwC. Mangelnde interne Unterstützung zähle für fast die Hälfte der Befragten zu den grössten Hürden, während 46 Prozent fehlendes Fachwissen als Hindernis nennen. Rund 37 Prozent der Studienteilnehmenden nennen den unausgereiften Zustand der verfügbaren Branchenlösungen als erhebliche Hürde. 

Zwei Sachverhalte deckt die Studie weiters auf: Schweizer Unternehmen befinden sich demnach an einem kritischen Punkt auf ihrem Weg zur Cloud-Einführung und insbesondere kleinere Unternehmen müssten Cloud-Technologien einführen. "Vor allem kleinere Unternehmen müssen in nächster Zeit auf den Cloud Zug aufspringen, sonst riskieren sie, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren. Neue Technologien wie AI oder auch die Einbindung in bestehende oder sich neu entwickelnde Ökosysteme sind Trends, die man ohne die Cloud nicht nutzen können wird. Aber genau diese Trends werden die Art wie Unternehmen in Zukunft Ihr Geschäft betreiben nachhaltig ändern," meint Claudius Meyer, Partner und Lead Cloud Transformation bei PwC Schweiz. 

Über die Studie:
Für die Studie wurden 2209 Unternehmen aus dem Emea-Raum (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) befragt. Davon waren 156 Schweizer Unternehmen. Die Mehrheit der befragten Unternehmen hat einen Jahresumsatz von mindestens 100 Mio. CHF und drei Viertel der Befragten erwirtschaften einen Umsatz von mehr als 500 Mio. CHF. Die Unternehmen stammen aus den Industriezweigen Industrieprodukte, Finanzdienstleistungen, Technologie, Medien und Telekommunikation, Einzelhandel und Verbraucher, Gesundheit, Energie, Versorgungsunternehmen und Bergbau sowie Regierung und öffentliche Dienste.